Einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für alle bis 14-jährigen Kinder hat der SPD-Landesvorsitzende Gerhard Bökel am Samstag beim SPD-Bezirksparteitag in Butzbach gefordert. „Mein Ziel ist, dass alle Eltern, die dies für ihre Kinder wünschen, auf ein garantiertes Betreuungsangebot zugreifen können. Dies wäre eine große Kraftanstrengung für den Bund, die Länder und die Kommunen. Doch gemeinsam ist eine solche Anstrengung leistbar“, sagte Bökel. Bei einem Regierungswechsel in Hessen werde das Land unter sozialdemokratischer Verantwortung eine Vorreiterrolle einnehmen und den Rechtsanspruch auf Ganztagsschule verankern und innerhalb einer Legislaturperiode auch umsetzen.
„Ich schlage einen Deutschlandkontrakt für Kinder und Familien vor – eine von Bund, Ländern und Kommunen garantierte Ganztagsbetreuung von Kindern im Alter von 0 bis 14 Jahren. Die Politik aller Ebenen muss sicher stellen, dass alle Eltern Beruf und Kinder miteinander vereinbaren können“, sagte der SPD-Landesvorsitzende.
Alle Umfragen bestätigten, dass junge Menschen den verstärkten Wunsch nach Kindern hätten aber auch ihren Beruf ausüben wollten. „Es darf nicht sein, dass vorhandene Kinderwünsche nicht erfüllt werden können, weil die jungen Menschen im Zweifel ihrer beruflichen und persönlichen Existenzsicherung den Vorrang geben“, so der SPD-Landesvorsitzende.
Ganztagsangebote dürften nicht nur eine Sache der Familien– und Bildungspolitik sein. Sie seien auch wichtig für die wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes und die Absicherung unserer Sozialsysteme. „Deswegen muss sich auch der Bund an einem solchen Deutschlandkontrakt für eine kinderfreundliche Gesellschaft beteiligen. Die Finanzbeziehungen von Bund, Ländern und Gemeinden müssen so gestaltet werden, dass das umgesetzt werden kann.“
Auch den Eltern, die sich dafür entschieden, dass ein Elternteil sich in den ersten Jahren ausschließlich der Kindererziehung widme, müsse – wie auch durch Entscheidungen der Bundesregierung in den letzten Jahren geschehen – weiter geholfen und der Wiedereinstieg in das Berufsleben erleichtert werden. „Wir müssen den jungen Menschen das beherzte Signal geben: Kinder sind in dieser Gesellschaft erwünscht“, sagte Bökel.