Endspurt im Landtagswahlkampf: Bökel und Schröder in Gießen begeistert gefeiert

Brechend voll war die Gießener Hessenhalle am vergangenen Freitag. Über 2000 begeisterte Besucherinnen und Besucher machten die SPD-Großkundgebung mit Bundeskanzler Gerhard Schröder und SPD-Spitzenkandidat Gerhard Bökel zu einer eindrucksvollen Kundgebung der hessischen SPD, aber auch zu einem klaren Signal für eine friedliche Lösung des Irak-Konflikts.

Gerhard Bökel ging in einer engagierten Rede auf die Schadensbilanz der Regierung Koch und auf die persönliche Bilanz des Ministerpräsidenten ein. „Wir werden sie mit ihrer Politik der Bilanzfälschungen nicht durchkommen lassen“, sagte Bökel, bezogen auf die jüngst bekannt gewordene Kriminalstatistik und die katastrophale Bilanz bei den Lehrstellen und der Jugendarbeitslosigkeit. Auch bei dem angeblichen Prunkstück der Regierung – der Unterrichtsgarantie – merkten immer mehr Menschen, dass das ein bloße Augenwischerei sei. Vor allem aber: „Ein Ministerpräsident, der lügt und der die Menschen spaltet – den wollen wir in Hessen nicht.“

Immer wieder von Beifallsstürmen unterbrochen wurde die Rede des Bundeskanzlers, der eindringlich für eine nicht-militärische Lösung des Irak-Konflikts warb und klar stellte, dass sich die Bundesrepublik Deutschland nicht an einem militärischen Abenteuer im Nahen Osten beteiligen und diesem im Weltsicherheitsrat der Vereinten Nationen auch nicht zustimmen werde. Schröder warb auch um Zustimmung für die Fortsetzung der Politik der inneren Reformen, die die Bundesregierung begonnen habe und fortsetzen werde. In den Mittelpunkt stellte er dabei die Arbeitsmarkt-, Renten-, Gesundheits- und Bildungspolitik. Schröder machte deutlich, dass die SPD sich in allen diesen Bereichen vom Prinzip der sozialen Gerechtigkeit leiten lasse. „Von Frieden und von Gerechtigkeit verstehen Sozialdemokraten mehr“, rief der Kanzler in das begeisterte Publikum.

Der südhessische SPD-Vorsitzende und stellv. Landesvorsitzende Gernot Grumbach und der Gießener Parteivorsitzende und OB-Kandidat Gerhard Merz hatten die Kundgebung eröffnet. Grumbach griff ebenfalls die Landesregierung und Roland Koch scharf an, Merz stellte den notwendigen Gleichklang von Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik in den Bereichen Integration, Arbeits- und Ausbildungs- sowie Bildungspolitik in den Mittelpunkt und betonte den Zusammenhang zwischen einer Politik des Friedens nach außen und der Reformen nach Innen.