Ypsilanti: In Hessen fehlen immer noch rund 12.000 Ausbildungsplätze

„Von den angekündigten 10.000 zusätzlichen Ausbildungsplätzen in Hessen ist bislang nichts zu sehen“, kritisierte sie. Laut Mai-Statistik des Landesarbeitsamtes stehen landesweit 20.204 unver-mittelten Bewerberinnen und Bewerbern nur 8237 freie Ausbil-dungsplätze gegenüber.

Bislang sei nicht erkennbar, welche Anstrengungen der Minister-präsident unternehme, um bis zum Ende das Ausbildungsjahres am 30. September die Situation deutlich zu verbessern. „Ein Runder Tisch in der Staatskanzlei mit unverbindlichen Absichtserklärungen trägt zur Lösung der Ausbildungsmisere nicht bei“, sagte Ypsilanti. Sie forderte die hessische CDU auf, endlich ihre ablehnende Hal-tung gegenüber einer Ausbildungsplatzumlage aufzugeben. „Es reicht nicht wenn der Ministerpräsident über die Probleme in Deutschland lamentiert. Er muss endlich etwas tun. Die Jugendli-chen in Hessen brauchen die Chance zum Eintritt ins Berufsleben. Eine Ausbildungsplatzumlage zieht die Unternehmen heran, die ih-rer gesellschaftlichen Verpflichtung nicht nachkommen.“

Nach der Diskussion über die Agenda 2010 muss nach Ansicht der SPD-Landesvorsitzenden jetzt die Diskussion um die Arbeits-marktpolitik höchsten Stellenwert bekommen. Gerade in den sozi-aldemokratisch regierten Kommunen Hessens seien wegweisende Modelle eingerichtet worden, die erfolgreich die Integration Lang-zeitarbeitsloser in den Arbeitsmarkt bewältigten.

Als Modell, das bundesweit als Maßstab dienen könne, bezeichne-te Andrea Ypsilanti das Ausbildungs- und Beschäftigungszentrum des Main-Kinzig-Kreises in Gründau-Rothenbergen, das sie kürz-lich gemeinsam mit Landesgeschäftsführer Norbert Schmitt besucht hatte. Das Modell des Kreisbeigeordneten, Erich Pipa, zeige, dass durch eine engagierte Kreispolitik Sozialhilfeempfängern neue Per-spektiven eröffnet werden könnten.