Die Fraktionsvorsitzenden Jürgen Walter (SPD) und Tarek Al-Wazir (Grüne) zeigten sich beeindruckt: Es habe sehr viel Zustimmung für Gesine Schwan und Szenenapplaus gegeben. Beide sagten der Kandidatin die Stimmen ihrer Wahlleute zu.

Ihr wichtigstes Ziel für das Amt sei, das Vertrauen in die Politik wiederherzustellen, sagte die Politikwissenschaftlerin. Es müsse wieder klar werden, dass Grundwerte nicht unterschätzt werden, «auch solidarische».

Schwan zeigte sich besorgt über den Trend zur Ökonomisierung weiter Lebensbereiche. Die Forderung nach maximaler Flexibilität im Beruf führe zu Bindungslosigkeit. «Familie als stabile Partnerbeziehung, in der Kinder aufwachsen, muss wieder lebbar gemacht werden», verlangte die Präsidentschaftskandidatin. Wenn Familienstrukturen wegbrächen, schade das auch dem politischen Engagement. «Wenn ich nicht Kinder und Enkel habe, interessiere ich mich deutlich weniger dafür, was nach mir kommt.»