Martin Schulz berichtete, dass gerade das Friedensthema ein starkes Engagement junger Leute im Europawahlkampf bewirkt habe. Die Abgrenzung Deutschlands zur Politik der USA im Irak-Konflikt sei richtig gewesen. Es ist gut, dass unsere jungen Männer nicht in dem Schmutz waten müssen, der sich da abspielt, sagte Schulz mit Blick auf die anhaltende Eskalation im Irak.
Der 13. Juni sei, anders als es gerade die hessische CDU behaupte, keineswegs eine Abstimmung über den Beitritt der Türkei zur EU. Weder das nächste noch das übernächste Europäische Parlament wird über den Beitritt entscheiden. Die Beitrittsverhandlungen werden 10 bis 15 Jahre dauern, sagte der EU-Parlamentarier. Die Agitation der CDU bezeichnete Schulz als durchsichtig, es gehe ihr darum, Bevölkerungsgruppen gegeneinander aufzuhetzen.
Der hessischen SPD-Spitzenkandidat Dr. Udo Bullmann (Gießen) kritisierte, dass die hessische Landesregierung
insbesondere die Rhein-Main-Region nicht fit für den europäischen Wettbewerb gemacht habe. Die Erweiterung der Europäischen Union bringt große Chancen für Hessen, aber auch mehr Wettbewerb. Darauf hat Roland Koch leider keine Antwort. Im Gegenteil: die Mittel für die Kofinanzierung der EU-Programme werden gekürzt, was dem Land Hessen schadet.
Die soziale Gestaltung der Europäischen Union hob die nordhessische SPD-Kandidatin Barbara Weiler (Fulda) hervor. Das EU-Recht wird immer wichtiger in der Beschäftigungs- und Sozialpolitik. Eine starke sozialdemokratische Fraktion im Europäischen Parlament steht für Sicherheit statt Dumping, für ein europäisches Sozialstaatsmodell.
Ozan Ceyhun, EU-Abgeordneter aus Rüsselsheim, betonte die Bedeutung der europäischen Innen- und Rechtspolitik. Als Beispiel nannte er die Auseinandersetzung der EU mit den USA um die Meldung von persönlichen Daten von Flugpassagieren. Wir Sozialdemokraten stehen in Europa für die Verbesserung der polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit, ohne dabei jedoch die Bürgerrechte und die persönliche Freiheit zur Disposition zu stellen.