Der Gewerkschaftsrat der hessischen SPD hatte bereits im September letzten Jahres beschlossen, eine Mindestlohnregelung zu unterstützen, die dem Muster der Bauwirtschaft folgt, also das Prinzip der Allgemeinverbindlichkeitserklärungen und des Entsendegesetzes auszuweiten. Dort, wo dies mangels vereinbarter Tarifverträge unmöglich ist, soll ein gesetzlicher Mindestlohn greifen. Der hessische SPD-Vorstand hatte den Vorschlag einstimmig unterstützt und in die Debatte gebracht. Ypsilanti forderte damals, die Mindestlohndebatte gründlich und gemeinsam mit den Gewerkschaften zu führen.
Ich hoffe allerdings, dass nicht wieder Roland Koch als ideologische Zwangsbremse den greifbar nahen Kompromiss verhindert wie in der Föderalismusdebatte, sagte Ypsilanti. Der hessische Ministerpräsident hatte im Spätsommer letzten Jahres die Einführung gesetzlicher Mindestlöhne abgelehnt und stattdessen staatliche Zuschüsse für Niedriglöhne gefordert.