Johanna Kübler erhielt den Preis für ihre Dissertation zum europäischen Datenschutzrecht. Die Hessen-SPD verleiht den von ihr gestifteten Wissenschaftspreis nach Entscheidung eines unabhängigen Auswahlkomitees. Sie ehrt damit das Andenken Georg-August-Zinns.
Johanna Kübler arbeitet in ihrer Dissertation heraus, dass es im hierzu noch jungen Recht der Europäischen Union unterschiedliche Niveaus beim Datenschutz gebe. Das führe dazu, dass ähnliche Sachverhalte ungleich behandelt würden und sei rechtsstaatlich problematisch. Die Arbeit wurde an der Johann Wolfgang Goethe-Universität mit summa cum laude, der besten Note im Promotionsverfahren, bewertet und ist bereits mit einem weiteren Wissenschaftspreis ausgezeichnet.
Andrea Ypsilanti hob in ihrer Gratulationsrede die Qualifikation der Preisträgerin hervor. Gleichzeitig stellte sie die Verbindung zwischen der ausgezeichneten Arbeit und der Person Georg August Zinn her: Zinn ging es immer wieder darum, den Missbrauch von Macht durch die Staatsgewalt mit Mitteln des Rechtsstaates zu verhindern. Diesem Anspruch werde die Arbeit besonders gerecht.
Hinzu komme der besondere Bezug zum Thema Datenschutz. Hier habe Hessen mit dem weltweit ersten Datenschutzgesetz von 1970 eine Vorreiterrolle eingenommen.
Ypsilanti teilte diese Einschätzung mit Professor Spiros Simitis. Er hielt die Laudatio auf die Preisträgerin und unterstrich deren wissenschaftliche Qualifikation. Simitis war der erste Hessische Datenschutzbeauftragte und ist emeritierter Jura-Professor in Frankfurt.
Die Hessen-SPD hat den Zinn-Preis aktuell zum dritten Mal ausgeschrieben. Er wird für herausragende rechts-, sozial- und wirtschaftswissenschaftliche Arbeiten vergeben. Die Preisrichtlinien sind als Anlage beigefügt und können auf www.spd-hessen.de unter Dokumente heruntergeladen werden.