SPD: Nicht vorzeitig gegen Studium entscheiden

Angesichts der aktuell geführten Diskussion über die Einführung von Studiengebühren in Hessen zum Wintersemester 2007, hat die SPD-Landesvorsitzende Andrea Ypsilanti an den Abiturjahrgang 2006 und deren Eltern appelliert, sich nicht frühzeitig gegen ein Studium zu entscheiden. „Noch ist der Kampf nicht verloren“, sagte die Sozialdemokratin und verwies zudem darauf, dass eine sozialdemokratisch geführte Landesregierung im Frühjahr 2008 „dieses Machwerk binnen 100 Tagen stoppen“ werde.

500 und mehr Euro Studiengebühr plus Miete und Verwaltungsgebühren seien eine große finanzielle Last für Studierende und sie könne gut nachvollziehen, dass derzeit in vielen hessischen Familien die Frage von Studium Ja oder Nein heiß diskutiert und wohl abgewogen werde. Es wäre fatal, wenn Arbeitnehmerfamilien aus schlichtem Geldmangel die beruflichen Chancen ihrer Kinder einschränkten, indem sie sich gegen ein Hochschulstudium entschieden. Die CDU-geführte Landesregierung habe große seelische Not in viele hessische Familie getragen. „Schuldenberge sind keine Zukunftsperspektive“, sagte Ypsilanti mit Hinweis auf den zurückzuzahlenden Betrag aus Studiengebühr und BAföG nach Abschluss eines Studiums. Die SPD werde alles tun, den Zugang zu Hochschulen für alle offen zu halten – ganz gleich welcher sozialen Schicht man angehöre und wie dick die Brieftasche sei.

Im Übrigen biete der Ausbildungsmarkt in Hessen für Abiturienten keine Alternative. 14.000 junge Menschen suchten derzeit für August und September einen Ausbildungsplatz. „Viele werden leer ausgehen“, so die SPD-Landesvorsitzende, „weil sich die Landesregierung gegen eine Ausbildungsplatzumlage sperrt!“. Mit dem so eingenommenen Geld könnten ausbildende Betriebe unterstützt und zusätzliche Ausbildungsplätze geschaffen werden.