Sie erinnerte beispielhaft an das Engagement Bökels für das Thema Ganztagsschule und damit eine moderne, gerechte Bildungspolitik. Was damals von der CDU als Griff in die sozialistische Mottenkiste diffamiert worden ist, steht heute auf der bildungspolitischen Agenda aller Parteien ganz oben bei der CDU allerdings nach wie vor nur als Lippenbekenntnis und Mogelpackung, so die SPD-Landesvorsitzende.
Mit dem Doppelministerium für Inneres sowie Landwirtschaft, Forsten und Naturschutz habe Bökel die Politik der zweiten Regierung Eichel maßgeblich geprägt. Die thematische Spannbreite dieses Ministeriums war eine Herausforderung. In allen Feldern hat Gerhard Bökel markante inhaltliche Akzente gesetzt. So erinnerte Ypsilanti an die Vollendung der Zweigeteilten Polizeilaufbahn gegen den Widerstand des CDU-Bundesinnenministers Kanther, an den engen Schulterschluss mit Kirchen und Hilfsorganisationen beim Bleiberecht für langjährig hier lebende Ausländer, an die Mitwirkung bei einem modernen Staatsangehörigkeitsrecht und den Einsatz des langjährig aktiven Hammerwerfers für den Sport, aber auch an die Entwicklung der Regionalmarke Hessen zur besseren Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte, die Forstreform und die Fortentwicklung des Biosphärenreservats Rhön. Der Nationalpark Kellerwald sei ebenfalls von Gerhard Bökel maßgeblich vorbereitet worden.
Ypsilanti hob vor allem Bökels Integrationswillen und Integrationsfähigkeit hervor. Er hat die SPD in großer Geschlossenheit hinter sich versammelt. Die Wahlniederlage von 2003 sei vor allem Ergebnis einer bundespolitischen Situation gewesen, gleichwohl habe Gerhard Bökel noch am Wahlabend die politische Verantwortung übernommen und den Generationswechsel eingeleitet. Das war Ausdruck politischer Kultur und menschlicher Größe, so Ypsilanti.
Auch in der laufenden Legislaturperiode habe Bökel wieder verantwortungsvolle Aufgaben übernommen. Als Mitglied im Rundfunkrat des Hessischen Rundfunks oder als Berater kirchlicher Organisationen in Flüchtlingsfragen dränge er zwar nicht mehr ins öffentliche Rampenlicht, vertrete die Hessen-SPD aber hoch motiviert und mit großem Ansehen.