Ypsilanti macht sich für außerbetriebliche Ausbildung stark

Angesichts von derzeit 15.500 hessischen Schulabgängern ohne Ausbildungsperspektive müsse die Politik „aktiv werden und mit überschüssigen Mitteln der Bundesagentur für Arbeit zusätzliche außerbetriebliche Ausbildungsplätze schaffen“, forderte heute die Vorsitzende der SPD Hessen, Andrea Ypsilanti, und bezog sich dabei auf einen Vorschlag des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Aus freien Stücken habe die hessische Wirtschaft derzeit 27.900 betriebliche Berufsausbildungsstellen bereitgestellt. „Das ist gut so, reicht aber nicht aus!“

3.000 zusätzliche Ausbildungsplätze könnten nach dem DGB-Modell in überbetrieblichen Einrichtungen geschaffen werden. „Damit bewahren wir unzählige junge Menschen vor einer Warteschleife zur Berufsvorbereitung“, so die Sozialdemokratin. Große Sorge bereite ihr die Entwicklung bei türkischen Jugendlichen. Da sie überwiegend die Hauptschule besuchten, werde deren Berufseinstieg immer schwieriger und die Zahlen böten wenig Anlass zu Hoffnung: Ihr Anteil an der Gesamtzahl der Auszubildenden sei binnen der letzten zehn Jahre von 3,3 auf 1,6 Prozent gesunken, wobei die Anzahl türkischer Schüler insgesamt über 8,5 Prozent angestiegen sei im gleichen Zeitraum. „Diesem Trend dürfen wir nicht tatenlos zusehen“, sagte Ypsilanti und appellierte an Betriebe, sich insbesondere dieser Gruppe von Ausbildungsplatzsuchenden zuzuwenden. „Integration hört nicht vor den Betriebstoren auf. Auch junge Menschen mit Migrationshintergrund müssen die Chance bekommen, für sich und ihre Familie ein gutes Leben in Hessen zu erarbeiten!“