Andrea Ypsilanti (SPD): „Bauchlandung bei Bildung in Hessen“

„Bei den Ausgaben pro Schüler und Student stehen wir in Hessen ganz weit hinten. Vor diesem Hintergrund ist es auch nicht verwunderlich, dass die Region Rhein-Main in den letzten Jahren aus der Gruppe der europäischen Spitzenregionen heraus gefallen ist. Im Gegensatz zur Hessischen Landesregierung können und wollen wir uns damit nicht zufrieden geben. Wenn wir international mitspielen wollen, müssen wir zurück in die Spitzengruppe", forderte Ypsilanti.
Die OECD hatte in ihrer Studie Deutschland große Defizite bei der universitären Ausbildung bescheinigt. Nur in der Tschechischen Republik, in Österreich und der Türkei gebe es noch weniger Universitäts-Abschlüsse als in Deutschland. Mit knapp 20 Prozent liege Hessen dabei deutlich unter dem Durchschnitt der Industrienationen, wo 35 Prozent eines Jahrgangs einen Hochschulabschluss erwerben. „Die Einführung von Studiengebühren in Hessen wird dieses Problem weiter verschärfen. Hohe Kosten schrecken junge Menschen vom Studium ab“, kritisierte die SPD-Landesvorsitzende die Landesregierung.
„Die Studiengebühren sind aber nur ein Beispiel, das deutlich macht, dass die hessische Bildungspolitik ein Scherbenhaufen ist. Auch bei den Bildungsausgaben hinken Deutschland und insbesondere Hessen im europäischen und internationalen Vergleich deutlich hinterher. 2003 wurden in Deutschland nur 4,8 Prozent des Bruttoinlandproduktes (BIP) in die Bildung investiert.

In Europa lag der Durchschnitt bei 5,2 Prozent. Spitzenreiter sind Belgien, Finnland, Schweden, Dänemark, Slowenien und Zypern mit Werten von teilweise weit über 6 Prozent.