Die Landesregierung hat die negative Entwicklung auf dem Ausbildungsmarkt schon seit Jahren gesehen, aber nicht gehandelt. Derzeit fehlten nach Angaben des Wirtschaftsministeriums 12.500, nach Angaben der Agentur für Arbeit sogar 21.250 Plätze in Hessen ein Armutszeugnis für die Regierung. Und: Roland Koch habe zu verantworten, dass durch Maßnahmen in seiner Regierungszeit die Lage noch verschärft wurde. Auf dem Ausbildungsmarkt hat sich beispielsweise durch die Einführung von Studiengebühren der Verdrängungseffekt verstärkt, so Ypsilanti. Abiturienten drängten mehr und mehr in die Berufe, die ursprünglich für Realschüler offen standen. Am Ende der Schlange stünden die Hauptschüler, die überhaupt keine Chance auf Vermittlung mehr hätten. Fakt ist, dass wir den Altbewerbern, die mittlerweile in der Mehrheit sind, endlich helfen müssen. Hierfür ist ein Kraftakt notwendig, an dem sich auch das Land Hessen beteiligen muss.
Ypsilanti forderte die Anhebung der Ausbildungsquote im Landesdienst um zehn Prozent und den Abschluss eines verbindlichen Ausbildungspakts mit der Wirtschaft. Lippenbekenntnisse helfen den jungen Menschen nicht. Sie fühlen sich von Politik und Wirtschaft im Stich gelassen. Das ist keine gute Basis für die Zukunft. Es ist an uns zu handeln und ein umfassendes Ausbildungsprogramm auf den Weg zu bringen. Wir brauchen außerdem eine Erneuerung der dualen Ausbildung, denn dort kommen derzeit nur noch 40 Prozent der Auszubildenden an, so die Fraktionsvorsitzende. Sie kündigte an, dass die SPD hierzu in Kürze ein Konzept vorlegen werde.