Andrea Ypsilanti (SPD): Von der Leyen knickt vor Männerlobby der Union ein

Ypsilanti kritisierte, dass von der Leyen nur ein „Miniaturprogramm“ zur Finanzierung von mehr Kinderkrippen für Deutschland vorgelegt habe. Damit komme der dringend notwendige Ausbau nicht in Gang. „Sie stiehlt sich aus der Verantwortung. Wir brauchen aber alle drei staatlichen Ebenen, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Frauen und Männer in unserem Land zu verbessern“, so die SPD-Vorsitzende.

„Frau von der Leyen sollte sich besser kein Beispiel an Roland Koch nehmen, der sich bei diesem wichtigen Zukunftsthema auch immer mit Mogelpackungen durchschlängeln will“, so Ypsilanti. Sie erinnerte daran, dass das so genannte Bambini-Programm, mit dem in Hessen der Ausbau der Plätze für Kinder unter drei Jahren und die Beitragsfreiheit im letzten Kindergartenjahr durchgeführt wird, fast alleine von den Kommunen bezahlt würde. „Die CDU in Hessen macht schöne Pläne, bezahlen dürfen andere. Frau von der Leyen hat jetzt ebenfalls richtige und wichtige Vorschläge für die Zukunft der Kinderbetreuung gemacht, jetzt muss sie auch Geld in die Hand nehmen“, forderte Ypsilanti

„Wir Sozialdemokraten wollen den Rechtsanspruch auf einen Kindertagesstättenplatz ab dem ersten Geburtstag eines Kindes. Dafür haben wir einen umfassenden Vorschlag auf den Tisch gelegt, dabei bleiben wir“, sagte Ypsilanti. Im Zweifel müsse die Bundeskanzlerin den „gordischen Knoten von CDU und CSU“ durchschlagen und den Weg frei machen. Ansonsten bleibe die familienpolitische Modernisierung der Union noch vor ihrem eigentlichen Start stecken.