Norbert Schmitt (SPD): Koch verliert die Nerven und verabschiedet sich von jeder sachlichen Energie- und Umweltdiskussion.

Zwar bekannte er sich formal zu dem von Bundeskanzlerin Merkel in der Europäischen Union durchgesetzten Ziel, auch in Hessen bis zu 20 Prozent der Energieversorgung auf Erneuerbare Energien bis 2020 umzustellen. Doch das sei ein reines Lippenbekenntnis. Denn gleichzeitig diffamiere er alle Ansätze, die selbst das auch nur annähernd realisierbar machten. Das gelte insbesondere für seine Angriffe gegen die Nutzung der Sonnenenergie, der Windkraft und der Bioenergie.

Extrem widersprüchlich sei es, wenn er gegen mehrheitlich populäre Windkraftanlagen zu Felde ziehe, aber gleichzeitig die klare Ablehnung der Atomenergie ignoriere. Dass Koch nicht nur an den Atomreaktoren in Biblis klebe, sondern zur atomaren Wiederaufarbeitung in Hessen zurückkehren wolle, zeige nur, dass er radikaler als jeder andere im Atomlager stehe und die Entwicklung um Jahrzehnte zurückdrehen wolle.

Vollkommen daneben liege der Ministerpräsident auch, wenn er vor horrenden Preissteigerungen durch Erneuerbare Energien warne: Jeder der 30.000 Ökostrom-Kunden in Hessen könne belegen, dass dieser Strom schon jetzt nahezu zu denselben Preisen angeboten werde wie Atom- und Fossilstrom.

Die Ausfälle gegenüber dem weltweit angesehenen Träger des Alternativen Nobelpreises, Dr. Hermann Scheer, seien eines Ministerpräsidenten unwürdig. „Herr Koch hat ganz offensichtlich die Nerven verloren“, sagte Schmitt abschließend.