Welchen wirtschaftlichen Nutzen Herr Willsch von den Anzeigen der Rüstungsindustrie gezogen hat, ist weiterhin ungeklärt. Aus der Veröffentlichung von Willschs Nebeneinkünften auf der Webseite des Bundestags ergibt sich, dass er aus der Herausgeberschaft seines Anzeigenblatts über 80.000 Einkünfte erzielt hat, nach Berechnungen der Wetzlarer Neuen Zeitung haben die Rüstungsanzeigen wahrscheinlich 35.000 eingebracht. Herr Willsch muss jetzt endlich klarstellen, wie weit seine wirtschaftliche Abhängigkeit von der Rüstungsindustrie geht. Und wenn er dazu nicht bereit ist, muss Roland Koch dafür sorgen, sagte Schmitt am Montag in Wiesbaden.
Aufgeklärt werden müsse auch, an welchen Entscheidungen des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestags über Rüstungsausgaben Willsch beteiligt gewesen sei. Es kann nicht sein, dass Herr Willsch einerseits bei Rüstungsunternehmen Klinken putzt, um Anzeigenaufträge zu akquirieren, und andererseits über Millionenaufträge für diese Unternehmen mitentscheidet. Das ist ein klassischer Interessenkonflikt, so Schmitt. Herr Willsch zeige ein hohes Maß an Ignoranz, wenn er die Frage eines Interessenkonflikts auf das Thema Käuflichkeit reduziere: Wenn Herr Willsch alles für erlaubt hält, was noch nicht Korruption ist, dann wird er seiner Vorbildrolle als Politiker nicht gerecht.
Ebenfalls klärungsbedürftig sei der jetzt veröffentlichte Umstand, dass Herr Willsch als Partner der Congenia Senior Advisors GmbH fungiere, ohne dies bei der Veröffentlichung von Nebentätigkeiten angegeben zu haben.