Ypsilanti sagte, die erwarteten negativen Folgen der im vergangenen Jahr beschlossenen Steuer auf Biodiesel, die bis 2012 stufenweise weiter ansteigen soll, seien eingetreten. Diesem von mittelständischen Unternehmen geprägte Markt droht der Zusammenbruch. Die Konsequenzen der Besteuerung seien bereits sichtbar. Dort seien Absatzrückgänge von 25 bis zu 50 Prozent festzustellen gewesen, weil gerade Großverbraucher wie Speditionen wieder auf Mineraldiesel umstellten.
Die Rückkehr zum Tanktourismus bedeute aber Steuerausfälle in Milliardenhöhe, die weit über den Einnahmen aus der Biodieselbesteuerung lägen. Gleichzeitig werde die Umwelt mit mehr als fünf Millionen Tonnen CO2 zusätzlich belastet. Schon jetzt lägen 2,5 Millionen Tonnen Biodiesel unverkäuflich in Lagern, weil die zur Biodiesel-Beimischung verpflichteten Mineralölkonzerne auf Billigimporte mit zweifelhafter ökologischer Qualität setzten.
Ypsilanti forderte die Aussetzung der nächsten für den 1. Januar 2008 geplanten Steuerstufe. Notwendig sei vielmehr eine dynamische Besteuerung, damit auf Biokraftstoffe nur so viel Steuern erhoben würden, dass sie in jedem Fall an der Tankstelle günstiger angeboten werden könnten als fossile Kraftstoffe. Die SPD-Landesvorsitzende begrüßte, dass der Arbeitskreis Umwelt der SPD-Bundestagsfraktion sich diese Forderung inzwischen zu eigen gemacht habe.
Ein erst in den letzten Jahren entstandener mittelständischer Wirtschaftszweig, der auch der Landwirtschaft eine neue Perspektive vermittelte, darf nicht zusammenbrechen, so die Sozialdemokratin.