Dr. Ulrich hat mit seiner Dissertation eine Lücke in der hessischen Geschichtsschreibung gefüllt. Er hat verschiedene Akteure des Widerstandes aus ganz unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten namhaft gemacht und mit ihren Beiträgen vorgestellt", sagte die SPD-Landesvorsitzende Andrea Ypsilanti zum Votum des Preiskomitees. Er habe damit nicht nur die Geschichtsschreibung weitergeführt, sondern mit dazu beigetragen, eine Antwort auch für die Zukunft zu finden, wie sich Widerstand in einer Gesellschaft formieren kann, wenn der Staat rechtsstaatliche Gefilde verlasse und zum Unrechtsstaat pervertiere, so Ypsilanti.
Dr. Axel Ulrich gilt als ausgewiesener Fachmann für den Widerstand im Dritten Reich. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter des Stadtarchivs Wiesbaden und der dortigen KZ-Gedenkstätte "Unter den Eichen" und Vorsitzender der historischen Kommission der SPD Hessen-Süd.
Der Georg-August-Zinn-Preis der hessischen SPD ist mit 5.000 Euro dotiert und wird für herausragende rechts-, sozial- und wirtschaftswissenschaftliche Arbeiten im Bereich Staats- und Verfassungsrecht, Bürgerrechte, Demokratietheorie, Bekämpfung des politischen Extremismus sowie Wirtschafts- und Sozialpolitik vergeben. Mitglieder des Preiskomitees waren in der laufenden Ausschreibungsperiode Dr. Kurt Graulich, Richter am Bundesverwaltungsgericht, Dr. Christine Hohmann-Dennhardt, Richterin am Bundesverfassungsgericht, Prof. Dr. Herta Däubler-Gmelin, Bundesjustizministerin a. D. und Prof. Dr. Karl Georg Zinn, emeritierter Professor für Volkswirtschaftslehre und Sohn des verstorbenen Ministerpräsidenten Georg August Zinn.
Die Feierstunde zur Überreichung des Preises ist für morgen, Dienstag, 25. September 2007 (19 Uhr), in den Räumlichkeiten des Hessischen Landtages (Kuppel- und Musiksaal) vorgesehen.