1. Das geplante neue Großkraftwerk Staudinger in Großkrotzenburg (Block 6) mit einer elektrischen Gesamtbruttoleistung von 1100 MW enthält unwägbare ökonomische Risiken und untragbare ökologische Risiken. Beides ist angesichts gegebener Alternativen nicht zu rechtfertigen. Diese liegt generell in der Regionalisierung der Stromerzeugung und damit auch in der räumlichen und sozialen Verteilung der damit verbundenen wirtschaftlichen Wertschöpfung.
Die konkrete Alternative sollte einen Schwerpunkt am Standort Großkrotzenburg haben,
2. Das unwägbare wirtschaftliche Risiko besteht darin, dass
Diese Risiken muss zwar der Betreiber E.on mit sich selber ausmachen. Soweit jedoch eine öffentliche Entscheidung und dafür erforderliche Legitimation im Spiel ist, kann nicht ignoriert werden, dass demgegenüber die Kosten für alle auf Energieeffizienzsteigerung und erneuerbare Energien gerichteten Investitionen sinken.
3. Die ökologischen Risiken sind
4. Die Alternative auf Grund einer sozialen, gesamtwirtschaftlichen und gesamtökologischen Bewertung, an der sich eine von uns geführte Landesregierung orientieren würde, geht davon aus, dass anstelle des Blocks 6 mit 1100 MW ohnehin nur eine Kapazität von maximal 700 MW erforderlich wäre. 400 MW wäre der Anteil des gedachten Partners der Stadtwerke Hannover, die gemäß unserer Zielsetzung einer Dezentralisierung der Produktion andernorts erstellt werden müssten zumal Niedersachsen dünner besiedelt und weniger ökologisch belastet ist als Hessen.
Von den verbleibenden 700 MW würden wir 300 MW unter der Bedingung genehmigen, dass eine volle energetische Wärmeauskopplung stattfindet. Diese 300 MW Fernwärme entsprechen der derzeitigen Planung. Damit reduziert sich der tatsächliche Ersatzbedarf auf maximal 400 MW.
Es handelt sich dabei um eine jährliche Produktionsleistung von etwa 3,3 Mrd. Kilowattstunden. Dieses Produktionspotential kann erreicht werden, indem folgende Optionen systematisch und in kombinierter Form der erneuerbaren Energien und der Kraft-Wärme-Kopplung (mit Biogas oder einstweilen Erdgas) eröffnet werden:
Die derzeit eingesetzten Arbeitsplätze liegen bei 50 allein für die Stormproduktion (ohne diejenigen für die Müllsammlung, Holzsammlung). Das zeigt, dass das Arbeitskraftpotential pro 10 Million KWh Stromerzeugung bei konventionellen Kraftwerksbetriebne bei etwas unter einem Beschäftigten liegt, bei Biomasse-Kraftwerken dagegen bei dem dreifachen!
Realistisch erscheint, dass unter Ausnutzung vorhandener Infrastrukturen und bei gleichzeitigem Ausbau von Biogasanlagen aus nachwachsenden Rohstoffen etwa 25 % des Produktionspotentials im Main-Kinzig-Kreis realisiert werden könnte. Das wären allein im Kraftwerksbetrieb 250 Beschäftigte, neben denen in 300 MW-Fernwärme-Kraftwerk, so dass per saldo keine Arbeitsplatzverluste trotz einer Reduzierung des Blocks 6 auf die 300 MW und einer Stilllegung der Blöcke 1-3 ab 2012 im Main-Kinzig-Kreis eintreten würden.
Mehr noch: Hinzu kommt der Beschäftigungsbedarf in der Landwirtschaft durch den Anbau nachwachsender Rohstoffe. Eine 5 MW-Biogasanlage hat Investitionskosten von 1,5 Mio. produziert 16 Mio. KWh und beschäftigt drei Arbeitsplätze im Betrieb und über 30 in der Landwirtschaft.