Gleiches gelte im Wesentlichen auch für die Richter der ordentlichen Gerichtsbarkeit (OLG, Amts- und Landgerichte). Während es 1999 noch 1.240 Richter in Hessen gegeben habe, stünden nach dem Haushaltsplan des Justizministers jetzt nur noch 1.165 Richterstellen zur Verfügung. Da helfe es auch nicht viel, wenn der Justizminister als Trostpflaster eine Task-Force nach der anderen einrichte. So müssten beispielsweise für die vorgenannten neun Landgerichte und 46 Amtsgerichte hessenweit elf Task-Force-Richter ausreichen, so dass in den letzten Monaten dem Landgerichtsbezirk Darmstadt hieraus für sich und die elf nachgeordneten südhessischen Amtsgerichte eine halbe Richterstelle zur Verfügung gestanden habe.
Bei einer Arbeitsbelastung von über 150 Prozent halte es die Soziademokratin für völlig verfehlt, mit landesweiten Stellenspringern zu operieren oder mit der Reaktivierung pensionierter Rechtspfleger und Amtanwälte zu liebäugeln. Die hessische Justiz brauche vielmehr eine verlässliche Personalausstattung. Dies habe die SPD in der Vergangenheit stets bei den Haushaltsberatungen gefordert und werde dies auch nach der Regierungsübernahme umsetzen.