Die bisherigen Vermutungen, dass sich die vier großen Stromkonzerne Deutschlands im Hinblick auf Preise und Wettbewerbsgebiete absprechen, werden durch die heutigen Veröffentlichungen des SPIEGEL und Untersuchungen des Bundeskartellamtes immer mehr zur bitteren Realität. Die heutige Initiative des Hessischen Wirtschaftsministers Rhiel für eine gesetzliche Zerschlagung der Stromkonzerne in mehr als vier Eigentümer der Großkraftwerke springt leider zu kurz und verfehlt gleich doppelt den Kern des Problems:
Die Vorstellung Rhiels, dass man mit dem zwangsweisen Verkauf von Teilen des Kraftwerkswerkspark deutscher Oligopolkonzerne an z.B. belgische Monopolisten Wettbewerb schafft, ist kaum mehr als eine Alibi-Initiative. So kommt Rhiel allenfalls als ein Robin-Hood-Imitat ohne Pfeil und Bogen daher. Die hessische SPD setzt sich innerhalb der Bundes-SPD für eine Politik der Entflechtung von Stromproduktion und Übertragungsnetz ein. Eine von der SPD geführte Landesregierung wird eine diesbezügliche Gesetzesinitiative im Bundesrat einbringen.