Die jüngsten Aussagen der Nassauischen Heimstätte seien zu Recht auf breite Ablehnung gestoßen und ein Alarmzeichen. Wer vor den Herausforderungen einer ethnisch, religiös und kulturell vielfältiger werdenden Gesellschaft vorschnell kapituliere, habe die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Anstelle von Ausgrenzung sind konkrete Integrationsangebote gefordert, so Roth.
Die Wohnungspolitik des Landes Hessen müsse auf Vielfalt und nicht auf Ghettoisierung und Ausgrenzung setzen. Sie sei jedoch vom zuständigen Minister bislang stiefmütterlich behandelt worden. Bislang fehle es an einer überzeugenden Strategie für den öffentlichen Wohnraum, die das soziale Miteinander, gerade auch in schwierigen Quartieren fördere. Die Landesregierung habe das Bundesprogramm soziale Stadt nicht als Chance für eigene Initiativen gesehen. Dabei gebe es in einer Reihe hessischer Kommunen zukunftsweisende Projekte der Integration. Manche erfolgreiche Initiative war aber der Operation düstere Zukunft zum Opfer gefallen. Die hessische SPD hingegen setze auf innovative Modelle, die in Zusammenarbeit mit Kommunen und dem Bund verstärkt zu fördern seien.
Roth kündigte im Falle eines SPD-Wahlsieges eine engere Verzahnung von Stadtentwicklungsprogrammen mit Qualifizierungs- und Beschäftigungsangeboten, insbesondere für arbeitslose Jugendliche an. Quartiersmanager als Ansprechpartner in Problem beladenen Stadtteilen sollten vor Ort Streit schlichten, bei Behördengängen helfen und bürgerschaftliches Engagement fördern. Das Modell der Quartiersmanager hat sich bewährt, es muss nun bedarfsgerecht ausgebaut werden, sagte der zukünftige SPD-Wohnungsminister.
In unseren Konzepten spielen die Wohnungsunternehmen in öffentlicher Trägerschaft eine herausragende Rolle, erläuterte Roth. Darum werde man die verbliebenen Landesbeteiligungen an Wohnungsgesellschaften als ein wichtiges Instrument für eine soziale Wohnungspolitik sichern. Mit Generationen übergreifenden Wohnformen, sozialen und Bildungseinrichtungen wolle man ein interkulturelles Netzwerk schaffen, in dem sich möglichst viele Menschen unterschiedlicher Herkünfte heimisch fühlten.