Dr. Margaretha Sudhof (SPD-Zukunftsteam Europa und Integration):

Der Bund habe mit dem rot-grünen Zuwanderungsgesetz und dem nationalen Integrationsplan vorgelegt. Die Länder seien in der Pflicht, ihren Teil dazu beizutragen. Während sich der Bund in erster Linie um die Erwachsenen zu kümmern habe, liege die Verantwortung für Kinder und Jugendliche bei den Ländern. „Während sich NRW, Bayern und Berlin hier schon gut auf den Weg gemacht haben, hinkt man in Hessen weit hinterher. Was Hessen braucht, ist ein flächendeckendes und verlässliches Integrationsangebot“, so Sudhof. Kontakt- und Beratungsmöglichkeiten müssten differenziert und niedrigschwellig angeboten, das Thema ein alle Lebensbereiche begleitendes werden. Konkret stehe dabei die Bildung im Fokus. Das beginne mit dem Erwerb der deutschen Sprache schon im Kindergarten und gehe weiter mit einer als „Haus der Bildung“ beschriebenen Schule, die individuelle Förderung in den Vordergrund stelle. Diskriminierungen müssten sowohl beim Zugang zum Ausbildungs- und Arbeitsmarkt, als auch beim Zugang zu den Hochschulen beseitigt werden.

Sudhof nannte exemplarisch 10 Politikfelder, denen sich der hessische Integrationsplan widmen müsse. Sie reichten von der Integration durch Bildung, über Integration im Wohnquartier bis hin zur Situation von älteren Menschen mit Integrationsgeschichte. „Als erstes nach einem sozialdemokratischen Wahlsieg werden die offensichtlichsten Missstände beseitigt. Dazu gehört die Ausweitung der Schulpflicht auf alle Kinder, die in Hessen leben und die Beteiligung von Kirchen und Flüchtlingsorganisationen an der Härtefallkommission“, so Sudhof abschließend.