1. Mindestlöhne, damit nicht ein Viertel aller Geringverdiener auf zusätzliches Arbeitslosengeld II angewiesen bleibt und ein Vollarbeitsplatz auch zum Leben reicht. Roland Koch, der sich einst als Vorreiter des Subventionsabbaus feiern ließ, will die staatliche Subvention von Dumpinglöhnen beibehalten bzw. sogar ausbauen. Niedriglohn, Ein-Euro-Jobs und Leiharbeit sind keine Antworten auf das Recht eines jeden, für anständige Arbeit auch anständig entlohnt zu werden.
2. Ausbildungsplätze für alle Jugendlichen, auch für Benachteiligte mit schlechterer Qualifikation. Aus seiner Verantwortung als Ausbilder hat sich das Land unter der CDU-Regierung weit zurückgezogen. Trotz Wirtschaftsaufschwungs warten in Hessen noch immer 5000 jugendliche Altbewerber auf einen Ausbildungsplatz. Die SPD wird mit allen Beteiligten und den Gewerkschaften einen Pakt für Ausbildung schließen, nicht zuletzt, um Jugendliche von der Straße zu holen und ihnen eine wirkliche Perspektive zu bieten, sich in die Gesellschaft zu integrieren.
3. Eine aktive Arbeitsmarktpolitik durch regionale, Arbeitsplatz schaffende Strukturförderung, gezielte Qualifizierung der Beschäftigten und lebensbegleitendes Lernen. Die Arbeit der hessischen ARGEN und Optionskommunen muss neu organisiert und vor allem detailliert evaluiert werden. Die CDU-Regierung hat aus parteitaktischen Gründen die ARGEN vernachlässigt, ist aber den Nachweis der erfolgreicheren Arbeitsvermittlung durch die Optionskommunen bis heute schuldig geblieben (der Bericht der Sozialministerin, für Herbst 2006 avisiert, liegt bis heute nicht vor). Wir werden die kommunalen Strukturen, die erfolgreich Arbeitsvermittlung betreiben, fördern und unterstützen und wir werden die Zusammenarbeit zwischen der Bundesanstalt für Arbeit und den Kommunen auf eine neue, den Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts entsprechende Grundlage stellen. Durch konsequente Qualifizierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Arbeitsvermittlung und durch ständige Überprüfung der Wirksamkeit arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen werden wir Hessen wieder vom Mittelmaß zum Vorreiter aktiver Arbeitsmarktpolitik machen.
4. Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz muss wieder den Stellenwert zurückerlangen, den sie unter der CDU-Regierung verloren hat. Gerade die rasant wachsende Leiharbeiter-Branche zeichnet sich vielfach durch mangelnden oder völlig unzureichenden Arbeitsschutz aus. Arbeit darf aber nicht krank machen, weder physisch noch psychisch. Wir werden dafür sorgen, dass das ursozialdemokratische Ziel einer humanen Arbeitswelt in Hessen wieder konkrete Gestalt annimmt.