In einem gemeinsamen Standortmarketing müssten die Finanzplatzakteure eine führende Rolle einnehmen. Sie seien es, die die aktuellen Trends in der Finanzbranche kennen und schnell und kreativ reagieren können. Zudem müsse die nebenberufliche Weiterbildung auch auf akademischem Niveau gestärkt werden. Das Land Hessen müsse nach Vorstellung Kahls hier unterstützend wirken. Kahl kündigte an, dass er sich auf Bundesebene für eine vollständige Zusammenführung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) in Frankfurt einsetzen werde. Bislang ist diese Behörde auf die Standorte Frankfurt und Bonn aufgeteilt. Zudem müsse Hessen im nationalen Umfeld offensiver die Interessen Frankfurts vertreten: In Deutschland muss jedem klar sein, der Finanzplatz Deutschland ist Frankfurt!, so Kahl.
Die derzeitig im Amt befindliche Hessische Landesregierung habe abgesehen von ein paar Pseudo-Maßnahmen – den Finanzplatz sträflich vernachlässigt. Zwar sei Frankfurt immer noch der bedeutendste Bankenstandort in Kontinentaleuropa, allerdings sei er in anderen Bereichen mittlerweile hinter Paris zurückgefallen. Auch gebe die nur auf Bundesdurchschnitt liegende Entwicklung der Erwerbstätigkeit im Bereich Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleistungen Grund zur Sorge. Es wird wieder Zeit, dass wir uns nicht nur an Paris messen, sondern auch wieder die Verfolgungsjagd zur Londoner City aufnehmen, sagte Kahl abschließend.