Wir kämpfen für die Sparkassen, erklärten die SPD-Politiker übereinstimmend. Hart ins Gericht ging Roth mit dem von der CDU novellierten Sparkassengesetz, das die Möglichkeit der Stammkapitalbildung bei Sparkassen und dessen Verkauf vorsehe. Die SPD befürchte ebenso wie die gewerkschaftlich organisierten Sparkassen-Vertreter, dass die im Gesetz verankerte Veräußerungsbeschränkung vor dem Europäischen Gerichtshof keinen Bestand haben werde und deshalb Sparkassenanteile künftig auch von Privatbanken gekauft werden könnten. Filialschließungen und Arbeitsplatzabbau liegen dann auf der Hand, sagte Lissy Schuchmann, die Vorsitzende der ver.di-Landesfachgruppe, Schon heute unterhielten die Privatbanken in fast jedem zehnten deutschen Landkreis keine einzige Filiale mehr.
Insbesondere für den ländlichen Raum und den Mittelstand sind vitale Sparkassen von herausragender Bedeutung. Die von der CDU durchgesetzte Gesetzesänderung bedroht Sparkassen in ihrer Existenz, befürchtete Roth. Die Haltung der SPD hierzu ist eindeutig: Im Falle eines SPD-Wahlsieges werden wir diese Regelung wieder aufheben. Bedauerlicherweise seien bereits für zwei Sparkassen die Stammkapitalbildung beschlossen worden. Dem müsse man bei der Gesetzgebung Rechnung tragen.
Die Verdi-Vertreter äußerten ihren Unmut über die verschlechterte Mitbestimmung, die im Hessischen Personalvertretungsgesetz verankert sei, und den Ausstieg des Landes Hessen aus der Tarifgemeinschaft deutscher Länder. Eine SPD-geführte Landesregierung wird wieder in die Tarifgemeinschaft zurück kehren, versicherten die Sozialdemokraten. Ebenso wolle man die zusätzliche Gehaltserhöhung von 0,6 Prozent, die Roland Koch den Beschäftigten bislang per Gesetz – vorenthalten habe, endlich bezahlen.