Besorgt zeigte sich Rainer Domisch jedoch über den Stil des Wahlkampfs der CDU, der jegliches Niveau vermissen lasse. Die CDU-Wahlkämpfer seien in einer Weise in Zwangsvorstellungen verhaftet, die eine sachliche Auseinadersetzung über anstehende Aufgaben kaum zulassen würden.
Sie können sich vorstellen, wie gespenstisch mir so manche Nachricht vorkommt, die ich über mich lese. Ich wolle Lernfabriken – stand geschrieben, ich wolle das Ende der Schulwahlfreiheit stand geschrieben, ich wolle die Zerschlagung der Schulvielfalt so habe ich gelesen. Wie verworren muss die Phantasie von Leuten sein, die sich das ausdenken, so Domisch kopfschüttelnd.
Die einzige plausible Erklärung dafür, dass CDU die bildungspolitischen Vorstellungen der SPD verzerre, sei der drohende Verlust der Regierungsverantwortung und nun versuche sie, von den eigenen Fehlern abzulenken. Diese seien:
Und weil die CDU falsch spielt und täuscht, sage ich in aller Klarheit: Mit der SPD gibt es keine Zwangs-Einheitsschule. Und es wird kein Gymnasium und keine andere Schule geschlossen. Wer etwas anderes behauptet, ist unredlich, so Domisch nachdrücklich.
Vielmehr sei es so, dass die SPD in Hessen mit dem Konzept für das Haus der Bildung einen Weg aufgezeigt habe, das Bildungswesen in Hessen grundlegend auf die Bedürfnisse der Kinder auszurichten. Der Leitsatz sei Kein Kind wird zurückgelassen. Das Haus der Bildung bestehe aus mehreren Bausteinen: Die frühkindliche Bildung solle verbessert und mehr Ganztagsschulen sollen eingerichtet werden, Angebote des länger gemeinsam Lernen der Kinder sollen wenn dies der Elternwunsch ist ausgeweitet und die Lehrer in ihrer Ausbildung besser auf den Beruf vorbreitet werden und schließlich solle den Schulen mehr Freiheit durch größere Selbstverantwortung gegeben werden.
Wir wollen dies aber nicht durch eine Schulreform von oben durchsetzen. Sie setzt auf die Kraft des Arguments und nicht auf Vorgaben aus dem Kultusministerium oder der Staatskanzlei. Wir wollen die Schulen im ernsthaften Dialog mit den Schulträgern, den Elternvertretern, den Lehrern und den Schülern weiter entwickeln. Deshalb setzt die SPD im Gegensatz zur CDU auf Freiwilligkeit: Wenn sich ein Schulträger und wenn sich Schulgemeinden entscheiden, nach anderen pädagogischen Prinzipien zu arbeiten, dann werden diese Schulen die Unterstützung der SPD erhalten, unterstrich Domisch.
Vielmehr seien dies die Eckpunkte der SPD:
Wir wollen das Bildungswesen fit für die Schülerinnen und Schüler machen denn die Kinder stehen im Mittelpunkt aller Bemühungen. Wir sind uns sicher, dass es eine ganz Reihe Schulen und vor allem viele Eltern und Schülerinnen und Schüler gibt, die sich genau diese Weiterentwicklung der Schulen im Interesse ihrer Kinder wünschen, so Domisch.
Und diejenigen, die noch nicht unmittelbar überzeugt oder noch skeptisch seien und sich lieber nicht an die Spitze der Bewegung stellen wollten, könnten beobachten und kritisch reflektieren, ob die veränderte Arbeit von Erfolg gekrönt sein werde. Die SPD und er ganz persönlich stünden für eine neue Bildungspolitik, die Eltern und Schulen mitnehme und schon daher habe das Bildungsprogramm der SPD mit dem Zerrbild der CDU überhaupt nichts zu tun und von Zwang könne keine Rede sein.
Eine SPD-geführte Landesregierung wird mit dem Haus der Bildung eine Schule der Vielfalt schaffen, die den Kindern gerecht wird. Deswegen bitte ich Sie um Ihre Stimme bei der Landtagswahl am 27. Januar 2008 für die SPD und einen Wechsel in Hessen, so Domisch.