Koch hatte nach einer Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen schon Anfang Dezember auch mit der FDP keine Mehrheit mehr in Hessen. Die SPD war bei der Bildungskompetenz schon weit vor der CDU und die Unzufriedenheit mit Roland Koch und der hessischen CDU-Landesregierung war auch im Vergleich mit anderen Regierungschefs und Landesregierungen hoch.
Der Stimmenverlust von 324.000 Stimmen und mehr als 12 Prozentpunkten ist nicht nur auf die üble Wahlkampf-Kampagne von Roland Koch zurückzuführen, sondern hat ihre Ursachen in der miserablen Regierungspolitik der Hessen-CDU. Gerade junge Menschen zeigten sich von der Landesregierung enttäuscht. Die schlechte Schulpolitik, die Einführung von Studiengebühren und die Verhinderung des Einsatzes erneuerbarer Energien haben die jungen Leute mobilisiert, so Schmitt.
Der SPD-Generalsekretär wies auf die repräsentative Wahlstatistik des Frankfurter Wahlamtes hin, wonach die Wahlbeteiligung bei jungen Menschen erheblich gestiegen sei. Die Wahlbeteiligung bei 18 bis 24-Jährige stieg um mehr als zehn Prozent und lag erstmals höher als die folgende Altersgruppe der 25 bis 34-Jährigen. In der Altersgruppe der 18-24-jährgigen konnte die SPD 47,6 Prozent erzielen. Schmitt: Das ist für uns ein Auftrag, für eine bessere Bildung zu sorgen und die Studiengebühren abzuschaffen.
Erfreulich sei, dass die SPD sowohl bei den Berufstätigen (37,7 Prozent) als auch bei den Arbeitslosen (34,4 Prozent) klar vor allen anderen Parteien läge (Quelle: Wahltagsbefragung von infratest dimap). Dieses Ergebnis sei Ausdruck des klaren Kurses der SPD beim Mindestlohn und in arbeitsmarkt- und sozialpolitischen Fragen.
Die SPD mobilisierte nach der Wahlanalyse von infratest dimap ihre Wähler am stärksten durch die Schul- und Bildungspolitik (39 %) sowie die Organisation des sozialen Ausgleichs (38%).
Dass Koch einen Regierungsauftrag aus dem Wahlergebnis erkenne, habe wohl eher mit Fasching als der Realität zu tun. 46% der Wählerinnen und Wähler wollten am Wahltag Andrea Ypsilanti als Regierungschefin; Koch nur 41 Prozent. Zudem haben die Wählerinnen und Wähler sich für Parteien entschieden, die für die Abschaffung der Studiengebühren, für den Atomausstieg und gegen neue Kohlegroßkraftwerke ausgesprochen haben und sie haben für Mindestlöhne, eine bessere Bildung und den verstärkten Einsatz Erneuerbarer Energien gestimmt, so Schmitt.