Die gute Nachricht der aktuellen Internationalen Grundschulleseuntersuchung (IGLU) ist, dass die Grundschule in den Bildungsländern weiterhin im internationalen Vergleich mithalten kann. Die schlechte Nachricht ist, dass die hohle Propaganda vom Bildungsland Nr. 1 Hessen endgültig Lügen gestraft wurde, sagten heute der Spitzenkandidat der SPD zur Landtagswahl, Thorsten Schäfer-Gümbel, und die bildungspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Heike Habermann, zu den Ergebnissen des Bundesländervergleichs bei IGLU.
Nachdem die damalige Kultusministerin Wolff sich 2003 dafür feiern ließ, dass hessische Grundschüler Platz 3 der teilnehmenden Bundesländer erreichte, sei Hessen jetzt nur fünf Jahre später auf Platz 13 abgerutscht. Es gibt keinen schlüssigeren Beweis für das totale Scheitern der CDU-Bildungspolitik in unserem Bundesland, so Habermann und Schäfer-Gümbel.
Die CDU habe in den vergangenen Jahren sukzessive die Lehrerversorgung in den Grundschulen zurückgefahren, die Klassen wurden immer größer und die notwendigen Förder- und Differenzierungsstunden konnten nicht mehr angeboten werden. Stattdessen seien die Grundschulen mit immer neuen Tests und Anforderungen überhäuft worden mit dem einzigen Ziel, die Auslese nach der vierten Klasse zu perfektionieren. Damit sei die anerkannt gute Arbeit der Grundschullehrkräfte erschwert und behindert worden.
Die negative Entwicklung kann leider überhaupt nicht überraschen. Denn niemand kann einen 1.000-Meter-Lauf gewinnen, wenn er mit einem riesigen Rucksack voller Wackersteine antreten muss. Und Koch & Co. haben den Schulen bleischwere Lasten aufgebürdet, so Schäfer-Gümbel.
Habermann und Schäfer-Gümbel sehen in den für Gesamtdeutschland positiven Ergebnissen der IGLU-Studie einen weiteren Hinweis darauf, dass in einer Schule für alle Kinder eine bessere Förderung möglich sei. Die Grundschulen könnten mit dazu beitragen, den skandalösen Zusammenhang zwischen Herkunft und Bildungserfolg aufzulösen wenn man sie in ihrer Arbeit unterstütze und entsprechend ausstatte. Die SPD will mit der flexiblen Schuleingangsstufe und kleineren Klassen dafür sorgen, dass hessische Grundschulen ihre Arbeit erfolgreich machen können. Es muss endlich Schluss sein mit dem Bildungsfiasko der CDU in Hessen, unterstrich Schäfer-Gümbel.