
Der Spitzenkandidat der hessischen SPD Thorsten Schäfer-Gümbel hat das Eckpunktepapier der Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Hessen zur Landtagswahl 2009 begrüßt. Viele der Forderungen decken sich mit unseren Vorstellungen. Auch wir wollen Arbeitslöhne, die vor Armut sichern, auch wir wollen Investitionen in die frühe Bildung, auch wir wollen Hessen sozial gestalten, sagte Schäfer-Gümbel am Donnerstag in Wiesbaden.
Insbesondere im Bereich der Kinderbetreuung gebe es eine große inhaltliche Übereinstimmung. Wie wir aus zuletzt veröffentlichten Studien wie PISA und IGLU wissen, gibt es nach wie vor einen großen Zusammenhang zwischen der sozialen Herkunft und Bildungschancen. Wenn wir es nicht schaffen, diesen Teufelskreis zu durchbrechen und zulassen, dass aus Kindern armer Eltern auch wieder arme Eltern werden, versündigen wir uns an künftigen Generationen, so Schäfer-Gümbel. Reine Investitionen in Gebäude reichten nicht aus. Es sei an der Zeit, das Ruder herumzureißen und für die Zukunft vorzusorgen. Jedes Kind hat das Recht auf eine gute Bildung. Dies sichert Teilhabe und entlastet die Gemeinschaft, stellte Schäfer-Gümbel fest.
Armutsfeste Löhne und Tariftreue gehörten ebenfalls zu den Forderungen, die die SPD in den Mittelpunkt des Wahlkampfes stelle. Es gilt für uns nach wie vor: Wer den ganzen Tag arbeitet, muss davon sich und seine Familie ernähren können. Roland Koch will Armutslöhne, die vom Staat aufgestockt werden. Das führt dazu, dass der Wettbewerb um den niedrigsten Lohn ohne Ende weitergeht, kritisierte Schäfer-Gümbel.
Für die soziale Infrastruktur des Landes sei es höchste Zeit, dass eine neue Regierung ins Amt komme. Kaum ein Sektor hat so unter Roland Koch gelitten wie der Sozialbereich. Wir brauchen mehr Erziehungsberatung, mehr Schuldnerberatung, mehr Behindertenhilfe, mehr Drogenprävention und vieles andere mehr. Das Land muss seine Steuerungsfunktion wahrnehmen, für gleiche Bedingungen sorgen und seinen finanziellen Beitrag leisten, forderte Schäfer-Gümbel. Die Zeiten, in denen die soziale Infrastruktur kaputt gespart werde, müssten endgültig vorbei sein. Auch hier gilt: Prävention ist der beste Weg. Jeder Euro dafür ist gut angelegtes Kapital.