Widersprüchliche Meldungen über Werksschließungen wecken Zweifel an der Seriosität von Fiat

Die sehr fundierte Berichterstattung der FAZ über geplante Werkschließungen bei einer Übernahme von Opel durch Fiat wecken nach Ansicht des hessischen SPD-Fraktionsvorsitzenden Thorsten Schäfer-Gümbel „erhebliche Zweifel an der Seriosität von Fiat“. „Offenkundig gibt es das Szenario, 10 Werke zu schließen und 18.000 Stellen abzubauen. Jetzt ist Fiat am Zuge, schnell die Karten aufzudecken – da reicht ein flottes Dementi nicht“, sagte Schäfer-Gümbel am Mittwoch in Wiesbaden.

Auch die hessische Landesregierung sei gefordert, jetzt schnellstens das Parlament über die Absichten von Fiat zu informieren. „Schließlich geht es um Arbeitsplätze in Hessen und um öffentliche Gelder, die eingesetzt werden sollen, um sie zu sichern.“ Das der FAZ vorliegende Strategiepapier hätte offenbar erhebliche Auswirkungen auf den Standort Rüsselsheim sowie die Standorte Bochum und Kaiserslautern.

Schäfer-Gümbel bekräftigte seine Forderung, dass Opel einen strategischen Partner brauche, auf den Verlass sei. „Die widersprüchlichen Meldungen zum Thema Werksschließungen sind kein Ausdruck von Verlässlichkeit“, sagte der Fraktionsvorsitzende weiter.

CDU und FDP seien gefordert, endlich das Thema Staatsbeteiligung zu enttabuisieren. „Es ist nicht verantwortbar, aus reiner Prinzipienreiterei eine sinnvolle Option zur Rettung von Arbeitsplätzen zu verwerfen“, kritisierte Schäfer-Gümbel. „Auch eine Staatsbeteiligung muss möglich sein, wenn diese Opel den Weg in einer sichere Zukunft öffnet.“