Bei Roland Koch liegen die Nerven blank

„Beim hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch liegen angesichts der bevorstehenden Bundespräsidentenwahl offenkundig die Nerven blank.“ So kommentierte der hessische SPD-Generalsekretär Michael Roth am Mittwoch in Wiesbaden die Äußerungen Kochs über die SPD-Bewerberin Gesine Schwan. „Alles was Frau Schwan vertritt: Weltoffenheit, Versöhnung, Stärkung der Demokratie, Sinn für sozialen Ausgleich, fehlt Herrn Koch. Deshalb wundert es nicht, wenn er Gesine Schwan jetzt diffamiert.“

Die CDU wäre jetzt gut beraten, nicht in den letzten Stunden vor der Wahl in Koch-typische Wahlkampfmuster von Herabsetzung und Spaltung zu verfallen.

Angesichts der fragwürdigen Rolle von Roland Koch bei der Nominierung von Horst Köhler zur Wahl vor fünf Jahren, sollte der hessische Ministerpräsident sich ohnehin besser in Demut üben. Koch hatte Köhler damals entschieden abgelehnt und über seinen Regierungssprecher aus der entscheidenden Sitzung des CDU-Präsidiums den legendären Satz „Köhler ist raus“ verbreiten lassen. „Herr Koch ist in diesen Fragen offensichtlich nicht sehr prognosesicher. Wenn er jetzt schon Herrn Köhler zum Sieger ausruft, dann freut er sich zu früh. Gesine Schwan hat gute Chancen und sie wäre ein großer Gewinn für Deutschland, gerade weil ihr der soziale Zusammenhalt der Gesellschaft so am Herzen liegt.“