
Wenn es um den Weiterbetrieb von Atomkraftwerken mit ihrer Hochrisikotechnologie für Mensch und Natur geht, ist Roland Koch jedes Mittel recht auch der Einsatz von Auszubildenden des Biblis-Betreibers RWE, kritisierte heute der Generalsekretär der hessischen SPD, Michael Roth, vor dem Hintergrund einer Kundgebung von RWE-Mitarbeitern an der Bergstraße mit dem Hessischen Ministerpräsidenten als Hauptredner.
Mute es nicht gerade wie ein menschlicher Schutzschild für den Atomreaktor Biblis an, wenn man einige hundert junge abhängig Beschäftigte pro Atom vor dem Kraftwerk aufmarschieren lasse, um dann großspurig gegen den im Jahr 2000 vertraglich vereinbarten Ausstieg zu polemisieren? Koch spielt ohne mit der Wimper zu zucken mit den beruflichen Zukunftssorgen junger Menschen und der Region Südhessen, so Roth.
Atomenergienutzung verlange hohe Sicherheitsstandards und die Minimierung des Faktors Mensch. Folglich sei in Atomkraftwerken die Tendenz vorherrschend, möglichst wenige Arbeitskräfte und viel Technik einzusetzen. Die Energiewende hin zu erneuerbaren Energien wie zum Beispiel Sonne, Wind, Wasser, Biomasse und Erdwärme sei hingegen ein wahrer Jobmotor.
Die SPD lasse die Arbeitnehmer in den Biblis-Reaktoren nicht im Stich, so Roth. Der Rückbau der beiden Blöcke Biblis A und B werde noch viele Jahre in Anspruch nehmen und danach könne man mit den gewonnenen Erfahrungen über diesen Rückbau andere Standorte bei der Stilllegung unterstützen.
Nur mit der SPD wird der Atomausstieg gelingen, nur mit uns kommt die Wende hin zu erneuerbaren Energien mit vielen neuen Arbeitsplätzen und sicherer, preiswerter, nachhaltiger Energieversorgung, so Roth. Bei der Bundestagswahl geht es auch an diesem Punkt um eine Richtungsentscheidung für unser Land.