

Rückenwind für den SPD-Kanzlerkandidaten Frank-Walter Steinmeier in Frankfurt. 4.000 Besucher waren zum Römerberg gekommen zwischen der historischen Häuserzeile und dem ehrwürdigen Römer wurden schon Kaiser gekrönt und Fußballweltmeister gefeiert. Das Wahlergebnis werde besser sein als die aktuellen Umfragen, kündigte der Kanzlerkandidat kämpferisch an und erinnerte an die Aufholjagd bei den letzten Wahlen 2002 und 2005.
Fair und gerecht mit der SPD
Scharf attackierte er die Pläne einer möglichen schwarz-gelben Regierung, Opel wäre heute mausetot, nannte Steinmeier als Beispiel. Ohne die SPD in der Regierung würde das Land heute anders aussehen. Das Denken, das in die Krise geführt habe, dürfe nicht die Antwort auf die Krise sein. Wer fair und gerecht regiert werden will, muss SPD wählen, erklärte der Außenminister.
Steinmeier machte auf die Reise von Kanzlerin Merkel im Rheingold-Express letzte Woche auf den Spuren von Konrad Adenauer aufmerksam, bei der sie auch in Frankfurt Station machte. Da stimmt was mit der Richtung nicht, sagte Steinmeier. Sie fährt von der Gegenwart in die Vergangenheit.
Zu Beginn seiner Rede erinnerte Steinmeier an den tödlichen Überfall in der Münchner S-Bahn und das Opfer Dominik Brunner. Er hat sich schützend vor die Kinder gestellt und seinem Mut mit dem Leben bezahlt. Er hat Hilfe gegeben, aber selbst Hilfe gebraucht. Er sei ein wirklicher Held. "Wir brauchen den Mut der Vielen."
Soziale Gerechtigkeit oder Ellenbogen?
Vor dem Auftritt von Frank-Walter Steinmeier unterstrich Bundesministerin Heidi Wieczorek-Zeul die Leistungen der Bundesregierung in den letzten Jahren und rief das Nein von Gerhard Schröder zum Irakkrieg ins Gedächtnis. Die Wahl ist eine Richtungsentscheidung, erklärte Thorsten Schäfer-Gümbel, Landes- und Fraktionsvorsitzender der SPD Hessen, soziale Gerechtigkeit oder Ellenbogengesellschaft. Der hessischen schwarz-gelben Landesregierung warf er Wortbruch beim Nachtflugverbot vor.
Für eine gebührenfreie Bildung von der Kita bis zur Hochschule warb Gernot Grumbach, Vorsitzender des SPD-Bezirks Hessen-Süd und der SPD Frankfurt: Dafür steht Frank-Walter Steinmeier. Die SPD im hessischen Landtag habe die Studiengebühren abgeschafft.
In einer Talkrunde präsentierten sich die Bundestagskandidaten der umliegenden Städte und Kreise: Rüdiger Veit aus Gießen, Hans-Joachim Schabedot Taunus/Limburg-Weilburg, Gerold Reichenbach aus Groß-Gerau, Sascha Raabe aus dem Main-Kinzig-Kreis und die beiden Frankfurter Kandidaten Ulli Nissen und Gregor Amann.
(OS, Foto: Lexifoto, PTH)