Hessen-CDU spielt jetzt in der Regionalliga

"Hessen ist nicht mehr angemessen in der Bundesregierung vertreten. Das ist ein hoher Preis für die Unfähigkeit von Franz-Josef Jung. Koch ist so schwach wie nie", kritisierte heute der Generalsekretär der hessischen SPD, Michael Roth, die durch Jungs Rücktritt erzwungene Kabinettsumbildung.

Bislang sei Hessen wenigstens an der Spitze eines Schlüsselressorts vertreten gewesen, dem Arbeitsministerium. Koch sei nunmehr mit einem weniger bedeutsamen Ressort – dem kleinen Familienministerium – abgespeist worden. So schlecht sei Hessen noch nie in der Bundesregierung vertreten gewesen. "Nicht nur Jung, auch Koch musste heute als Bundespolitiker der ersten Liga zurücktreten. Frau Merkel hat die Hessen-CDU heute in die Regionalliga abgestuft", so Roth.

„Zwei Monate nach der Bundestagswahl steht fest: Die Union hat keine Kompetenz in Fragen von Arbeitsmarkt und sozialer Sicherung aufzubieten. Und das Mitten in der größten Wirtschaftskrise seit Kriegsende“, sagte Roth. „Insbesondere die hessische CDU ist inhaltlich und personell völlig ausgebrannt.“

„Schon Franz-Josef Jung war eine Fehlbesetzung, sowohl als Verteidigungs-, aber erst recht als Arbeitsminister. Die Stiefel, die Olaf Scholz hinterlassen hat, waren ihm viel zu groß. Und Frau von der Leyen wird diese Lücke ganz sicher nicht füllen. Das ist bitter, denn die Sozialpartner, Arbeitgeber und Gewerkschaften, aber auch die Renten- und Pflegeversicherer, die Bundesagentur für Arbeit, alle brauchen jetzt einen kompetenten Ansprechpartner in der Regierung, der fähig und in der Lage ist, das Land aus der Krise zu führen und unterschiedliche Interessen zusammen zu führen“, so Roth.