
Das war keine gute Woche für Roland Koch. Sein Freund Jung kehrt zurück in die Rheingauer Weinberge und den ZDF-Chefredakteur hat er in Berlusconi-Manier dahin geschickt, wo der Pfeffer wächst. Brender ist das Opfer übler Spielchen. Immerhin geht Roland Koch der Rücktritt seines Berliner Adlatus nahe. Aber was wird nun aus Kochs bestem Mann?, fragte sich der Generalsekretär der hessischen SPD Michael Roth.
Dass Kochs Freunde weich und warm fallen, sei Tradition. Und in Nordhessen wachse der Druck. Vertreter der nordhessischen CDU ließen auch öffentlich verlautbaren, dass der Ex-Verteidigungs- und Ex-Arbeitsminister auf sein Bundestagsmandat verzichten solle, um Platz zu machen für den nordhessischen CDU-Bezirksvorsitzenden Bernd Siebert.
In Kochs Küche scheint es heiß herzugehen. Muss da etwa mit Jung ein direkt gewählter Abgeordneter weichen, um über die Liste ein Mitglied der berühmt berüchtigten Tankstellen-Connection in den Bundestag nachrücken zu lassen?, sagte Roth.
Diese Art von Postenversorgung sei zwar schon ziemlich abgeschmackt, entspreche aber dem Stil des CDU-Ministerpräsidenten. Mit der Freiheit eines Abgeordnetenmandates ist das zwar nicht zu vereinbaren, aber wer weiß, welches Trostpflaster für Herrn Jung vorgesehen ist. Es bleibt also spannend in der hessischen CDU, ist sich Roth sicher.