Angesichts der zunehmenden Fragen in der Öffentlichkeit über die Entstehung der Doktorarbeit der neuen Bundesfamilienministerin Kristina Köhler hat der hessische SPD-Generalsekretär Michael Roth eine "klare Aussage" von Frau Köhler gefordert. "Was hat Frau Köhler denn nun abgeliefert: Eine fundierte Doktorarbeit, die auf eigener wissenschaftlicher Arbeit beruht, oder ein Mogel-Diplom, bei dem wesentliche Teile von anderen, möglicherweise bezahlten Hilfskräften erledigt worden sind?", fragte Roth am Freitag in Wiesbaden.
Die öffentlich vorgebrachten Zweifel an Köhlers Doktorarbeit seien ein weiterer Beleg dafür, dass die Personalentscheidung in Folge des Jung-Rücktritts "unüberlegt und zufällig" erfolgt sei. "Es reicht eben nicht für ein Ministeramt, wenn man als Teenager für Helmut Kohl geschwärmt hat und zufällig Mitglied der hessischen CDU ist."
Frau Köhler habe selbstverständlich das Recht auf 100 Tage "Schonfrist" in ihrem neuen Amt. "Aber dann muss sie die Zweifel an der Einhaltung der akademischen Spielregeln bei der Erstellung ihrer Doktorarbeit schnellstens ausräumen."