"Für die heutige Regierungserklärung gibt es keinen Anlass. Neue Fakten wurden nicht geliefert und für eine Bilanz ist es noch viel zu früh. Dass Schwarz-Gelb, und vor allem Finanzminister Weimar, jetzt schon feiert, dass ein Programm unfallfrei abgewickelt wird, zeigt viel über den wahren Zustand dieser Koalition", sagte heute der finanzpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Norbert Schmitt, in der Plenardebatte zur Regierungserklärung über das hessische Konjunkturprogramm.
Die Regierungserklärung diene nur einem Ziel, der Selbstbeweihräucherung eines angeschlagen Finanzministers. Weimar habe
Schmitt: "Die Regierungserklärung war nicht der erhoffte Befreiungsschlag sondern vielmehr das Eingeständnis, dass Schwarz-Gelb und Weimar ohne wirkliche Strategie sind, die Krise zu bekämpfen und neue Ideen für Hessen zu entwickeln." Die Regierungserklärung sollte ein Ablenkungsmanöver des Finanzministers vor den herausragenden Problemen unseres Bundeslandes werden, nämlich der Rekordverschuldung und der unglaublichen Kommunalfeindlichkeit dieser Landesregierung.
"Das Konjunkturprogramm war und ist im Kern richtig. Deshalb hat die SPD-Fraktion auch zugestimmt", so Schmitt. Typisch für FDP und CDU und falsch sei aber die Finanzierung des Programms: "Es ist auf Pump finanziert und hat Zins und Tilgungslaufzeiten, an denen unsere Enkel noch zu knabbern haben werden. Richtig wäre die Festlegung gewesen, dass das Programm in besseren konjunkturellen Zeiten und in einem Zeitraum von sieben oder acht Jahren zu tilgen ist. Davon war kein Wort zu hören.
Das Bundesländerranking der "Wirtschaftswoche" (Nr. 50 / 2009 Seite 20 ff) zeige die zentralen Schwächen Hessens und zeige, weshalb ein Konjunkturprogramm gerade für Hessen bitter nötig war und sei. Hessen sei nämlich seit einigen Jahren auf dem absteigenden Ast, es lebe von der Substanz. Eine Substanz, die in sozialdemokratisch regierten Zeiten aufgebaut wurde – zuerst mit Hilfe der FDP und dann mit Hilfe der Grünen.
Die hessischen Bürger verfügten noch über eine hohe Kaufkraft (2.), beim Niveauranking stehe Hessen noch an Platz 4, aber beim Dynamik-Ranking falle das Land ständig ab. Sei Hessen 2007 noch auf Platz 7 gewesen, so wäre es 2008 auf Platz 11 abgerutscht. Hauptursachen dafür seien:
Schmitt: "Hessen muss also mehr tun, um wieder Dynamik zu entfalten." Der einzig denkbare Ausweg sei, die Politik zur Überwindung der Finanzkrise systematisch zu verknüpfen mit einer systematischen Politik des konsequenten Wechsels von nicht-erneuerbaren zu erneuerbaren Ressourcen, um damit der Klimakatastrophe und der Ressourcenfalle zu entkommen.