Herr Rösler weiß, dass Arzt ein wunderbarer Beruf ist, wahrscheinlich will er deshalb nicht mehr Minister sein, kommentierte Dr. Thomas Spies, gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, die Ankündigung des Bundesgesundheitsministers, ohne Kopfpauschale werde er nicht Minister bleiben.
Kopfpauschalen sind ungerecht, weil sie Kleinverdiener mehr belasten als Großverdiener. Sie sind bürokratische Monster, weil 25 Millionen Sozialzuschussanträge anfallen. Sie sind generationenungerecht, weil 60 Prozent der Rentner einen Zuschuss brauchen, um ihre Krankenversicherung bezahlen zu können nach einem Leben voller Arbeit. Und sie führen zu massiver Kostensteigerung im Gesundheitswesen, wie man in der Schweiz gut sehen kann. Deshalb will sie auch niemand außer Herrn Rösler und einer kleinen Minderheit von Großverdienern, so Spies.
Wenn Herr Rösler, der sich bisher vor allem als willfähriger Knecht der Pharmaindustrie erwiesen hat, seine Zukunft an das Nonsensprojekt Kopfpauschale knüpft, bereitet er offenbar den Ausstieg vor, sagte Spies. Und das sei auch gut so.