Da sollten Hessens Umweltministerin Silke Lautenschläger und dem Atomfossil der CDU-Landtagsfraktion, ihrem Vorsitzenden Christean Wagner, doch die Ohren klingeln: Zum wiederholten Mal spricht sich ihr Parteifreund, Bundesumweltminister Norbert Röttgen, für den Ausstieg aus der Atomenergie aus, während die hessische Union mit Scheuklappen für die Atomkraft kämpft, so der für Atomkraft zuständige SPD-Abgeordnete Timon Gremmels unter Hinweis auf die heutige Berichterstattung in der Süddeutschen Zeitung.
Im Unterschied zur hessischen CDU habe der Bundesumweltminister erkannt, dass es keine gesellschaftliche Mehrheit für die Atomkraft gebe. Das hat sich scheinbar nicht bis ins hessische Landeskabinett herumgesprochen. Wenn Koch & Co. schon nicht auf die Opposition hören wollen, dann doch vielleicht auf ihren eigenen Parteifreund, so Gremmels. Es stehe aber zu befürchten, dass die hessische CDU in ihrem blinden Kampf für eine Zukunft für das älteste deutsche Kernkraftwerk Biblis auch den Konflikt mit ihrem eigenen Bundesumweltminister aufnehme. Das von Frau Lautenschläger am letzten Montag vorgestellte Energiekonzept lässt nicht Gutes erahnen.
Wenn Röttgen seine eigenen Argumente allerdings ernst nimmt, dann darf am Atomausstieg überhaupt nicht gerüttelt werden. Ob er das allerdings durchsetzen werden kann, muss leider bezweifelt werden, sagte Gremmels.
Die SPD in Bund und Land stehe zum Atomausstieg. Dafür wird die SPD in den nächsten Monaten auf allen Ebenen kämpfen, mit der Gewissheit, die Bevölkerung an ihrer Seite zu haben, so Gremmels.