Ausstieg muss kommen und Biblis A in diesem Jahr vom Netz gehen

Auf "völliges Unverständnis" bei der hessischen SPD stieß heute die Forderung von RWE-Vorstandschef Großmann, alle 17 deutschen Atomkraftwerke länger laufen zu lassen. "Auch die Energieunternehmen saßen im Jahr 2000 mit am Tisch, als der Atomausstieg bis zum Jahr 2021 besiegelt wurde. Wer diese Tatsache jetzt verschweigt oder übergehen möchte, der begeht Wortbruch", sagte SPD-Generalsekretär Michael Roth.

Für die hessische SPD stehe fest: "Das Atomkraftwerk Biblis A muss noch dieses Jahr vom Netz gehen", so Roth. Die Sicherheit sei nicht gewährleistet, insbesondere im Hinblick auf terroristische Aktionen, und die Störfälle sprächen Bände. Außerdem wachse mit jedem Tag der atomare Müllberg, den "wir den kommenden Generationen ohne eine solides Endlagerkonzept hinterlassen".

Eine Verlängerung von Laufzeiten der Atomkraftwerke wirke wie eine technologische Bremse, weil der Druck, Alternativen zu finden und aufzubauen, gemindert werde. "Unsere Zukunft liegt bei Sonne, Wind, Wasser, Biomasse und Erdwärme", sagte Roth. Sowohl im Hinblick auf die heimische Energiegewinnung als auch mit Blick auf den Weltmarkt für erneuerbare Energien. "Über 300.000 Arbeitsplätze sind durch das vor zehn Jahren in Kraft gesetzte Erneuerbare-Energien-Gesetz geschaffen worden. Die Abkehr von der Atomkraft bringt also nicht nur eine Wende hin zu sicherer, erneuerbarer Energie sondern auch gute Arbeit für viele."