

"Ohne ein Wort zur CDU-Sponsoring-Affäre zu verlieren, hat Roland Koch heute Morgen Hessen den Rücken gekehrt, um sich im Land der aufgehenden Sonne umzutun", kritisierte der Generalsekretär der hessischen SPD, Michael Roth, und fragte, ob es in der Hessen-Union ähnliche Praktiken wie in Sachsen oder Nordrhein-Westfalen gab. "Oder ist die hiesige CDU mit Industriespenden so reichlich eingedeckt, dass sie es nicht nötig hat, ‚den Rüttgers zu machen‘?"
Am 24. Februar meldete die "Süddeutsche Zeitung" folgende Begebenheit: "Der Anrufer hatte ein geschäftliches Anliegen, klang aber sympathisch: "Ministerpräsident Roland Koch hat mich beauftragt, Sie persönlich anzusprechen." Dann erzählte er von der Wiesbadener CDU-Zeitschrift Hessen Kurier und einem exklusiven Angebot. "Wir planen für Ihre Region eine Extraseite." Das sei doch "eine gute Gelegenheit", sich als ortsansässiges Unternehmen zu präsentieren. Manche Geschäftsleute fühlten sich geschmeichelt und buchten eine kleine Anzeige. Vermutlich auch wegen Koch."
Aus der Hessischen Staatskanzlei und der CDU-Pressestelle gab es dazu nur beharrliches Schweigen! "Dies verwundert uns, wo die dort tätigen Herrn doch ansonsten so wortgewaltig auf die politischen Mitbewerber losgehen und jede Kritik am CDU-Landeschef im Keim zu ersticken versuchen", so Roth.