
Die Reaktion der Hessischen Tierschutzministerin Lautenschläger auf die SPD-Forderung nach einer breiten Anerkennungskultur für den Tierschutz ist mehr als nur peinlich. Am 3. März mahnen wir mehr Anerkennung für den Hessischen Tierschutz an, am 7. März lobt die Ministerin schnell einen Einzelpreis aus, kritisierte heute die tierschutzpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Dr. Judith Pauly-Bender.
Ich hätte das gerne begrüßt als wünschenswerte Wendung. Allerdings kann ich von der öffentlichen Grundhaltung der Ministerin nicht absehen. Eine schnelle Einzelausschreibung ist in diesem Fall leider Camouflage: Ganz besonders bitter, weil Frau Lautenschläger meine Frage nach ihrem Engagement für die aktuellen Nöte des ehrenamtlichen Tierschutzes im Plenum brutal beantwortet hat, und zwar so: kein Geld, keine Landesverantwortung, kein Engagement und auch keine persönliche Unterstützung von ihr als Tierschutzministerin!
Eine Einzelausschreibung für die Anerkennung des tierschützerischen Ehrenamtes nach nahezu einem Jahrzehnt landespolitischem links-liegen-lassen genüge der SPD daher nicht für die nötige Umkehr in Sachen Tierschutz. Pauly-Bender betonte, den Tierschützern müsse signalisiert werden, dass Schluss damit sei, sie bis an die Überforderungsgrenze auszubeuten. Und sie hoffe auf die ihr durchaus bekannten Kabinettsmitglieder mit tierschützerischem Herz. Wenn diese ihr Herz einmal für einen Gegenstand mit schwacher Lobby sprechen lassen würden, für einen Gegenstand, der Millionen von Menschen bewege, dann würde so manchem Tier, manchem Tierhalter und auch den ehrenamtlichen Tierschutzinteressen geholfen werden können, und damit der Moral insgesamt.
Die SPD bleibe bei Ihrer Forderung nach einer grundsätzlichen Remedur im staatlichen Verhalten gegenüber dem tierschützerischen Ehrenamt in Hessen. Pauly-Bender möchte die ehrenamtliche Arbeit der zahlreichen aktiven Bürger Hessens, die unter hohem Zeiteinsatz und zumeist sogar zusätzlich unter Einsatz privater Finanzmittel für den Tierschutz unter anderem in den hessischen Tierheimen eintreten, stärker in den Blickpunkt rücken. Leider nimmt die Öffentlichkeit diese aufopferungsvolle Arbeit nicht in ausreichendem Umfange wahr. Und obwohl die Hessische Landesregierung für sich beansprucht, das Ehrenamt durch eine neuen Anerkennungskultur und Mittelzuwendungen zu stärken, scheint die Unterstützung gerade dieses Ehrenamtsbereiches eher gering, so die SPD-Abgeordnete.
Pauly-Bender habe daher bereits am 4. März mit einer Parlamentarischen Initiative die Landesregierung explizit nach deren bisheriger Anerkennungskultur in Bezug auf im Tierschutzbereich ehrenamtlich Aktive gefragt – sowohl ideell durch verliehene Ehrenauszeichnungen als auch durch punktuelle Mittelzuwendungen, beispielsweise für die Einrichtung einer Quarantänestation – und ob Pläne der Landesregierung bestünden, die Anerkennung des ehrenamtlichen Tierschutzes zukünftig zu verstärken.