Mehr Frauenpower in Führungsetagen

Zum 99. Mal jährt sich am 8. März der Internationale Frauentag. „Der Weltfrauentag bleibt ein wichtiger Tag für die Frauen in aller Welt. Er mahnt uns, in unseren Anstrengungen nicht nachzulassen, die Gleichstellung von Frauen und Männern voranzubringen“, sagte heute die frauenpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Petra Fuhrmann. Trotz vieler Schritte in die richtige Richtung seien Frauen in vielen Lebenslagen noch immer benachteiligt und in Top-Gremien unterrepräsentiert.

Inzwischen gebe es in Hessen mehr Abiturientinnen und mehr Hochschulabsolventinnen, allerdings nur eine einzige Uni-Präsidentin. Ein Frauenanteil von knapp 26 Prozent unter den Hochschulprofessoren sei ein Armutszeugnis. Im wirtschaftlichen Führungsbereich sei die Anzahl der Frauen trotz einer Erwerbsquote von 68,7 Prozent verschwindend gering. „Je höher die berufliche Position, desto weniger Frauen finden sich auf diesen Posten. Je besser bezahlt ein Posten, desto eher wird er von einem Mann besetzt“, so Fuhrmann. Mehr als drei Viertel aller Großbetriebe in Hessen habe keine Frau auf der höchsten Führungsebene, gerade einmal 23 Prozent der Führungspositionen seien in weiblicher Hand.

In den Chefetagen der 200 größten deutschen Unternehmen liege der Frauenanteil derzeit bei 2,5 Prozent. Auf zehn Prozent weibliche Mitglieder kämen deutsche Aufsichts- und Verwaltungsräte nur deshalb, weil drei Viertel von den Arbeitnehmervertretungen entsandt würden. „Chancengerechtigkeit spiegelt sich vor allem im Anteil der Frauen in Führungspositionen wider. Ausländische Beispiele – besonders das Vorbild Skandinavien – zeigen, dass sich verbindliche, gesetzliche Regeln als wirksam erweisen, um die Präsenz der Frauen in den Chefetagen zu erhöhen“, so Fuhrmann. „Wir brauchen daher nicht nur Entgeltgleichheit, einen flächendeckenden Mindestlohn, bessere Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sondern auch ein Gleichstellungsgesetz für die Privatwirtschaft und eine Quotenregelung von 40 Prozent für Aufsichtsräte.“