
Zwei Tage nach dem Rückzug von Roland Koch werden in der hessischen CDU die ersten Stimmen hörbar, die eine grundlegende Erneuerung fordern. "Es gärt in der hessischen CDU", kommentierte der hessische SPD-Generalsekretär Michael Roth am Donnerstag in Wiesbaden mit Blick auf das FAZ-Interview von Silke Lautenschläger und die in der FNP dargelegte Kritik aus CDU-Kreisen an Roland Koch und Regierungssprecher Dirk Metz.
"Weder die Durchhalteparolen des Fraktionsvorsitzenden Dr. Wagner noch dessen mimosenhafte Kritik an der Opposition können übertönen, dass es nach über einem Jahrzehnt des Systems Koch im Gebälk knarrt und kracht", sagte Roth weiter.
Die Absage der hessischen CDU-Führung an eine inhaltliche Erneuerung sei Ausdruck von "Borniertheit und Selbstüberschätzung". "Herr Bouffier steht für exakt die dieselbe Politik wie die, mit der Herr Koch 2008 einen Absturz in der Wählergunst erlitten hat, von dem er sich auch 2009 nicht erholt hat."
Eine Politik des "weiter so" werde den Herausforderungen nicht gerecht. "Hessen braucht dringend einen inhaltlichen Politikwechsel bei Bildung, Finanzen, Wirtschaftspolitik und Sozialem, um zukunftsfähig zu sein." Auch die Serie von Skandalen und Affären – für die gerade Volker Bouffier stehe wie kein zweiter – müsse schonungslos aufgearbeitet und beendet werden.