
Auch die neue Namensgebung der CDU-Landesgeschäftsstelle wird nach Ansicht des hessischen SPD-Generalsekretärs Michael Roth nicht vergessen machen, dass der CDU-Landesverband dieses Gebäude seinerzeit mit Schwarzgeld finanziert hat. "Das CDU-Haus bleibt eine Schwarzgeld-Gedächtnisstätte, egal welchen Namen es trägt", sagte Roth am Dienstag in Wiesbaden. "Der passende Name wäre ‚Haus Zaunkönig’", schlug Roth vor – in der Liechtensteiner "Stiftung Zaunkönig" hatte der CDU-Landesverband sein Schwarzgeld gebunkert.
Roth erinnerte daran, dass die Landesgeschäftsstelle 1988 unter der Verantwortung des damaligen CDU-Generalsekretärs Franz Josef Jung für rund 3,5 Millionen DM gekauft wurde, obwohl der CDU-Landesverband "praktisch pleite" war. Kurze Zeit später sei dem Landesverband dann die passende Summe von den Schwarzgeldkonten als angebliches Vermächtnis überwiesen worden. "Die CDU profitiert in Form der Landesgeschäftsstelle bis heute von ihrem Schwarzgeld-Vermögen und verschafft sich einen unfairen Vorteil gegenüber anderen Parteien."
Vielleicht erweise sich die CDU ja ihren Schwarzgeld-Finanziers dankbar und richte wenigstens einen "Prinz-Wittgenstein-Saal", ein "Manfred-Kanther-Zimmer" und eine "Horst-Weyrauch-Stube" ein.