Integrationsfragen und -probleme offen diskutieren – ohne Ängste und Vorurteile

"Populistische Thesen helfen nicht weiter, den Weg zu einer erfolgreichen Integrationspolitik in Deutschland zu finden. Sie bergen vielmehr die Gefahr, die teilweise erfolgreiche Integrationspolitik wieder um Jahre zurückzuwerfen", so der hessische SPD-Fraktionsvorsitzende Thorsten Schäfer-Gümbel am Samstag beim "Tag der Ortsvereine" der südhessischen SPD in Frankfurt zur aktuellen Debatte um Thilo Sarrazin und die Einwanderungspolitik in Deutschland.

"In der hitzigen Diskussion wird schnell vergessen, dass es eine Menge konstruktive Ansätze gibt. Diese erhalten leider viel weniger Aufmerksamkeit. Es gibt auf kommunaler Ebene bereits viele erfolgreiche Projekte, wie Integrationskurse, Integrationsprojekte für Mütter von Schulkindern und viele ehrenamtliche Initiativen. Die Arbeit dieser Menschen wird häufig nicht gewürdigt", so Schäfer-Gümbel weiter.

Mehr Beachtung finden müsse seiner Meinung nach auch die im Hessischen Landtag auf Initiative der SPD-Fraktion eingesetzte Enquetekommission Integration, die in ihren monatlichen Sitzungen sowohl die Licht- als auch die Schattenseiten der Integration durch die Anhörung von Sachverständigen durchleuchte und dabei völlig unideologisch überfraktionell zusammenarbeite. "Hier werden Lösungsansätze für Probleme erarbeitet, ohne zu provozieren oder zu stigmatisieren", sagte Schäfer Gümbel. "Wir brauchen keine selbst ernannten Tabu-Brecher, um diese Diskussion zu führen – wir tun das längst."

Wer Menschen auf Grund ihrer Herkunft zu intellektuell minderwertigen Gesellschaftsmitgliedern degradiere, erweise dem Integrationsgedanken einen Bärendienst. Von der für eine erfolgreiche Integrationspolitik absolut notwendigen Willkommenskultur sei momentan wenig zu spüren.