
Anlässlich der Fachtagung des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste (bpa), Landesgruppe Hessen hat sich der sozialpolitische Sprecher und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Landtagsfraktion Dr. Thomas Spies dafür ausgesprochen, den Beschäftigten in Pflegeberufen mehr Wertschätzung zukommen zu lassen. "Dass sich der Verband mit seiner heutigen Fachtagung dem drohenden Fachkräftemangel insbesondere in der Pflege widmet, zeigt, dass die anstehenden Herausforderungen ernst genommen werden. Was wir brauchen, ist nicht nur eine bessere Bezahlung in den Pflegeberufen, wir müssen auch die Arbeitsbedingungen verbessern", stellte Spies fest.
"Die Gesellschaft muss sich überlegen, wie viel ihr gute Versorgung von Kranken, Alten und Behinderten wert ist – und sie dann auch bezahlen. Den meisten Menschen in diesem Land wird gute Pflege im Alter auch jetzt schon ein halbes Prozent mehr vom Bruttoinlandsprodukt für die Pflegeversicherung als Pflegebürgerversicherung wert sein. Damit ließen sich dauerhaft auch hoch geschätzte Bedarfe finanzieren", erklärte Spies
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in sozialen Berufen seien hoch motiviert, erwarteten aber auch eine entsprechende Wertschätzung. Belastung bis in den Grenzbereich hinein schaffe aber keine Motivation, sondern wirke eher abschreckend. Niemand könne wollen, dass Pflegekräfte schon nach kurzer Zeit aufgrund schlechter Bezahlung und Überforderung wieder aus dem Beruf aussteigen würden. Der demografische Wandel mache es erforderlich, dass jetzt verstärkt vorgesorgt werde. "In anderen Feldern der Wirtschaft hat man nicht immer rechtzeitig erkannt, dass Fachkräfte nicht vom Himmel fallen, sondern Erfolg von Motivation und Ausbildung sind. Gerade in den sozialen, speziell den pflegerischen Berufen, wird der Bedarf weiter steigen", erläuterte Spies.
"Wer Zuwendung geben soll, muss selbst Zuwendung erfahren. Auch deshalb brauchen wir Personalmindeststandards in den Pflegeberufen, sei es nun Kranken- oder Altenpflege. Denn ohne ausreichendes und gut ausgebildetes Personal ist keine gute Pflege möglich. Die SPD-Landtagsfraktion wird sich dafür einsetzen, dass diese Standards gesetzlich verankert werden", so Spies.