
Nach den Hoteliers, die mit stattlichen Steuergeschenken bedacht worden sind, können sich anscheinend die privaten Wettanbieter Hoffnung auf schwarzgelbe Klientelpolitik machen. Das zumindest legt ein Lobbyistentreffen des privaten Sportwettenanbieters Bwin in der Münchner Allianz Arena am 13. August nahe, über das der Spiegel heute berichtet. Daran hat der hessische FDP-Fraktionsvorsitzende Florian Rentsch teilgenommen.
"Anstatt sich um die dauerhafte Sicherung insbesondere der Sportfinanzierung zu kümmern, die maßgeblich durch die staatlichen Lotterieeinnahmen garantiert wird, bemüht sich Herr Rentsch anscheinend eher darum, die Einnahmen der privaten Wettanbieter zu Lasten der Sportförderung sowie der anderen geförderten Bereiche zu maximieren", sagte dazu der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Landtagsfraktion Günter Rudolph am Montag in Wiesbaden.
Rudolph forderte die Landesregierung auf, endlich ihren Kurs in dieser für den Breitensport zentralen Frage festzulegen. "Auf der einen Seite will Innenminister Rhein das Wettmonopol erhalten, auf der anderen Seite geht Herr Rentsch zu einem Lobbyistentreffen der Liberalisierungs-Profiteure. Das passt nicht zusammen."
Der Opposition seien bislang noch nicht einmal die von der Landesregierung angebotenen Informationen zur Zukunft des Glückspielmonopols übermittelt worden. "Von wegen neuer Stil: Die Landesregierung hüllt sich in Schweigen."