
Als Hessischer Innenminister soll er einen Parteifreund rechtswidrig zum Chef der Bereitschaftspolizei ernannt haben. Sein Nachfolger im Innenministerium kämpft seit Wochen mit Skandalen in der hessischen Polizeispitze, die maßgeblich auf den Führungsstil und Personalentscheidungen aus dem "System Bouffier" zurückgehen. Und auch bei der Vergabe Öffentlicher Aufträge zum Polizeifunk, bei der es nachweislich Unregelmäßigkeiten gegeben haben soll, kommt der Name des ehemaligen Innenministers immer wieder ins Spiel.
"Die Liste der Skandale des Hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier ist lang. Will der CDU-Bundesvorstand wirklich den hessischen Skandalministerpräsidenten in seine Reihen aufnehmen", fragt der Generalsekretär der Hessen-SPD, Michael Roth (MdB). Ihn wundere, dass das höchste CDU-Parteigremium sich nicht um den eigenen Ruf sorge. "Offenbar ist es die Spitze der Bundes-CDU bereits gewöhnt, skandalträchtiges Personal aus Hessen aufzunehmen", sagte Roth. Schließlich war ja auch Bouffiers Vorgänger Roland Koch stellvertretender Parteivorsitzender.
Im Gegensatz zu Koch werde Bouffier innerhalb der CDU nun nicht nur das konservative, sondern gleich das ultrakonservative Lager abdecken. Schließlich habe sich Bouffier bis heute nicht von den revanchistischen und nationalistischen Aussagen von Erika Steinbach im Bezug auf die polnische Mobilmachung vor dem zweiten Weltkrieg und ihren kritischen Äusserungen über den Auschwitz-Überlebenden und früheren polnischen Außenminister Wladyslaw Bartoszewski geäußert.