
Der Generalsekretär der SPD-Hessen Michael Roth hat den Wahlkampfauftritt des Dr. a. D. Karl-Theodor zu Guttenberg als "höchst peinliche Inszenierung eines politischen Hochstaplers" bezeichnet. "Dass sich ausgerechnet die skandalträchtige hessische CDU mit Deutschlands Mogelminister schmückt ist bezeichnend. Das passt wie die Faust aufs Auge", sagte Roth am Dienstag in Wiesbaden. "Koch, Bouffier und Guttenberg – das ist doch der Auftritt der Lügiatoren par excellence", so Roth.
Guttenberg scheitere nicht an den zu Recht kritischen Medien, sondern an seinen eigenen moralischen Ansprüchen, die er stets wie eine Monstranz vor sich her getragen habe. Dies könne man nicht mit einer saloppen Entschuldigung aus der Welt zu schaffen. Auch die Art und Weise, wie er den tragischen Tod der beiden deutschen Soldaten in Afghanistan für sich nutze, sei an Geschmacklosigkeit nicht zu überbieten. Roth verwies darauf, dass die Doktortitel-Affäre nicht der erste Täuschungsversuch des Juristen ohne zweites Staatsexamen war. "Der Herr Verteidigungsminister hat schon in seiner Vita bewiesen, dass er kreativ mit der Wahrheit umgeht, wenn es ihm nutzt", sagte Roth. Da würden aus Praktika mal eben "berufliche Stationen" oder ein nicht weiter wahrgenommenes Aufsichtsratspöstchen, zu einem Beweis der Wirtschaftsqualifikation.